Das Wichtigste in Kürze
- Für Alec von Graffenried und Ursula Wyss heisst es nun, zusammenzuarbeiten.
- Beide gehören zum links-grünen Bündnis, das seit 24 Jahren in der Stadt Bern die Richtung bestimmt.
- Von Graffenried hat versprochen, Brücken zu den Bürgerlichen zu bauen.
Der Elan für das neue Amt ist bei Alec von Graffenried gross. Die erste Sitzung hat er schon heute Morgen um sechs Uhr einberufen. Dann beginnt die Zusammenarbeit mit Ursula Wyss, die bis gestern seine Konkurrentin war.
Darüber macht sich Alec von Graffenried aber keine Sorgen. «Wir werden nicht am letzten halben Jahr, in dem wir uns gestritten haben, anknüpfen, sondern an den 20 Jahren, die wir uns vorher kennen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sehr rasch wieder in einen kooperativen Modus wechseln können.»
Mit- statt gegeneinander.
Mindestens, was die politischen Positionen betrifft, sind sich Wyss und von Graffenried ohnehin in vielem einig. Und auch die SP-Frau will jetzt nach vorne schauen. «Die Zusammenarbeit braucht ja nicht harmonisch zu sein. Es gehört zur politischen Arbeit, dass man die Lösungen gemeinsam sucht.»
Ganz einfach wird es für den neuen Berner Stadtpräsidenten allerdings nicht. Er gehört zwar zu diesem links-grünen Bündnis, das nun seit 24 Jahren in Bern an der Macht ist und seit den Wahlen im November vier von fünf Sitzen in der Regierung hat.
Sein Versprechen an die Bürgerlichen
Als einer von vier mehr oder weniger Gleichgesinnten ist der Spielraum für den gemässigten Grünen aber beschränkt. Und auf der anderen Seite sind da die Bürgerlichen, die seit Jahren in der Minderheit sind in der Stadt Bern und von Alec von Graffenried viel erwarten.
Er hat versprochen, Brücken zu bauen. «Zäme geits» war von Graffenrieds Motto im Wahlkampf. Doch beiden politischen Lagern wird er kaum gerecht werden können.