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Neue, teure Dienstleistung Betreibungsauskunft bald auch am Post-Schalter?

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bern läuft ein Pilotversuch der Post, in welchem Betreibungsregisterauszüge am Postschalter angeboten werden. Diese Dienstleistung dürfte bald schweizweit kommen.
  • Für Unmut sorgt der hohe Preis der Post von 35 Franken. Das ist fast doppelt so viel, wie die 18 Franken, die das Betreibungsamt inklusiv Porto verlangt.
  • Die Post begründet den Preis damit, dass die Kunden zuerst identifiziert werden müssten und sie neben dem Papierauszug auch ein PDF herunterladen könnten.
  • Die Betreibungsämter betonen, dass der Registerauszug bei ihnen per Telefon wie auch online bestellt werden könne. Hinter den Preis der Post setzen sie ein Fragezeichen.

Die Post hat in der Vergangenheit schon in Genf einen Pilotversuch mit Betreibungsauskünften am Schalter durchgeführt. Nun läuft in der Region Bern in sechs Filialen bis Mitte Dezember ein weiterer Pilotversuch, wie Postsprecher François Furer gegenüber «Espresso» bestätigt.

Vieles deutet daraufhin, dass die Post ab 2019 diesen Service in der ganzen Schweiz einführen wird. Postsprecher Furer äussert sich jedoch nicht zu einer möglichen definitiven Einführung. Der Pilotversuch müsse erst abgeschlossen und ausgewertet werden. «Espresso» liegt jedoch ein vertrauliches Schreiben vor, welches die schweizweite Einführung für Mitte November 2018 ankündigt. Laut gut unterrichteter Quelle habe sich der Termin auf Anfang 2019 verschoben.

Happiger Aufpreis von 18 Franken

Bereits heute bieten verschiedene Postfilialen Behördendienstleistungen an. So können Kunden Autobahnvignetten oder Abfallmarken kaufen. Seit 2008 sind auch Strafregisterauszüge am Schalter elektronisch erhältlich. Insofern wären die Betreibungsauskünfte eine logische Ergänzung.

Für Unmut sorgt allerdings der Preis, welcher die Post für die Betreibungsauskunft im Pilotversuch verlangt. In Bern muss der Postkunde zurzeit happige 35 Franken bezahlen. Das ist fast doppelt so viel, wie der Auszug beim Betreibungsamt. Dort kostet der Auszug nur 17 Franken, plus 1 Franken Porto. Total also 18 Franken.

Frau hält Brief mit Betreibungsamt-Stempel in die Kamera.
Legende: Auf dem Betreibungsamt ist die Auskunft nach wie vor am günstigsten. Keystone

Armin Budliger, Präsident der Konferenz der Betreibungs- und Konkursbeamten in der Schweiz, ist nicht ganz glücklich mit dem Preis der Post: «Ich weiss nicht, ob dieser Preis gerechtfertigt ist.» Er empfiehlt jedenfalls, den Auszug direkt beim Betreibungsamt zu bestellen: «Dies ist bei allen Betreibungsämtern auch online oder per Telefon möglich.»

Angebot für Pendler

Postsprecher Furer begründet den fast doppelt so hohen Preis am Postschalter mit dem Aufwand, welchen die Post habe: «Die Kunden müssen am Schalter identifiziert werden und können den Auszug auch online als PDF eine Zeit lang herunterladen.» Die Post habe zudem die Preise anderer Anbieter verglichen.

Offizielle Adresse für Online-Betreibungsauskünfte:

Tatsächlich gibt es im Internet mehrere private Anbieter, welche Betreibungsauskünfte einholen. Die Preise bewegen sich zwischen 28.50 und 37 Franken. Klar ist, am günstigsten ist es, den Betreibungsauszug direkt beim Betreibungsamt zu verlangen.

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