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Neue Tourismus-Umfrage Tourismus in der Stadt: Das nervt die Luzernerinnen und Luzerner

Luzern profitiert zwar vom Tourismus. Es gibt aber auch Nebenwirkungen. Künftig sollen die Gäste besser gelenkt werden.

Reisecars, die am Schwanenplatz direkt vor den Uhrengeschäften anhalten. Grössere Gruppen, die in den Gassen der Altstadt unterwegs sind und Selfies von der Kapellbrücke knipsen. Vielen Luzernerinnen und Luzernern macht das zu schaffen. Das zeigt eine neue repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Tourismus.

So wurde die Bevölkerung befragt

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Die Umfrage wurde von der Hochschule Luzern im Auftrag der Stadt Luzern durchgeführt.

Die Befragung fand vom 16. Januar bis zum 23. Februar 2024 statt. Aus dem Einwohnerregisteramt der Stadt Luzern wurde eine Zufallsstichprobe von 6’749 Einzelpersonen ab 18 Jahren gezogen und per Briefpost angeschrieben.

Der Fragebogen konnte online oder auf Anfrage schriftlich ausgefüllt werden. Insgesamt nahmen 1’717 Personen an der Befragung teil, was einer Rücklaufquote von 25.4 Prozent entspricht.

Die Studie kommt zwar zum Schluss, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten (87 Prozent) sich der grossen Bedeutung des Tourismus für die Stadt Luzern bewusst ist. Und 69 Prozent der Stadtbevölkerung beurteilen den Tourismus als positiv bis sehr positiv.

Der Tourismus in Luzern soll sich im Einklang mit der Bevölkerung entwickeln.
Autor: Franziska Bitzi Finanzdirektorin Stadt Luzern

«Das stimmt uns zuversichtlich», sagt Franziska Bitzi, die Finanzdirektorin der Stadt Luzern. Die Umfragewerte bedeuteten nämlich eine Steigerung der Zustimmung im Vergleich zur letzten Umfrage im Jahr 2020. «Der Tourismus in Luzern soll sich im Einklang mit der Bevölkerung entwickeln.»

Feindbild Reisecar

Trotzdem werden einige Aspekte des Tourismus kritisch beurteilt. Vor allem die zahlreichen Reisecars sind der Bevölkerung ein Dorn im Auge.

Reisecars stehen auf einem Platz mit vielen Touristen.
Legende: Auf dem Schwanenplatz in Luzern halten die Reisecars direkt vor den bekannten Uhrengeschäften. Vielen Einheimischen gefällt dies nicht. Keystone/Urs Flüeler

Die Anzahl Reisecars an zentralen Orten – zum Beispiel auf dem Schwanenplatz am See oder auf dem Löwenplatz in der Nähe des Löwendenkmals – beurteilen die Luzernerinnen und Luzerner als kritisch. Mehr als die Hälfte geben an, dass dieses Ausmass störend ist. Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass Reisecars möglichst wenig in der Stadt Luzern herumfahren sollten.

Zankapfel Airbnb

Gar nicht gern gesehen wird auch die Vermietung von Privatwohnungen für touristische Zwecke. 58 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass dies zu höheren Wohnungspreisen führe.

Möblierte Wohnung in Luzern, die an Touristen vermietet wird.
Legende: Das Vermieten von Wohnungen, die an Touristinnen und Touristen vermietet werden, wird in der Stadt Luzern künftig beschränkt. SRF/David Kunz

Dass Anbieter von solchen Wohnungen in Luzern für Unmut sorgen, ist nichts Neues. Im März vor einem Jahr wurde die sogenannte Airbnb-Initiative vom Stimmvolk mit 65 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Die Initiative verlangt, dass die Vermietung von Wohnungen über Tourismus-Plattformen wie Airbnb nur noch an maximal 90 Tagen im Jahr erlaubt ist. Um die Umsetzung wurde kürzlich im Stadtparlament heftig gerungen.

Reisende sollen künftig besser durch die Stadt gelotst werden

Die Umfrage zeigt auch: Die Bevölkerung ist der Meinung, dass die akzeptable Anzahl an Touristinnen und Touristen in der Stadt Luzern überschritten ist, insbesondere in der Altstadt. «Eine Lenkung und Regulierung des Tourismus in der Stadt Luzern wird grundsätzlich begrüsst», sagt Franziska Bitzi.

Eine solche ist momentan in Bearbeitung. Künftig sollen Gäste beispielsweise auf einer Plattform in Echtzeit sehen, wie stark Sehenswürdigkeiten wie die Kapellbrücke oder das Löwendenkmal gerade besucht sind. Die Verantwortlichen erhoffen sich so eine bessere zeitliche und örtliche Verteilung der Touristenströme. Zudem soll in der Stadt die Besucherlenkung mit neuen Schildern besser funktionieren.

Touristen stehen vor dem Löwendenkmal in Luzern
Legende: Beliebt bei den Touristinnen und Touristen: Das Löwendenkmal gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Luzern. Keystone/Urs Flüeler

Die Resultate der Umfrage fliessen nun in die Umsetzung der Tourismusstrategie 2030 der Stadt Luzern ein. Das Thema wird Luzern in Zukunft noch stärker beschäftigen. Die Gesamtzahl der Touristinnen und Touristen wird in den nächsten Jahren nämlich deutlich zunehmen. Davon geht die Weltorganisation für Tourismus aus. Ein überdurchschnittliches Wachstum erwartet sie dabei im Bereich der Individualreisenden. Und diese sind schwer zu lenken.

Regionaljournal Zentralschweiz, 21.05.2024, 12:03 Uhr ; 

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