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Neues Geldspielgesetz Ausländischer Online-Casino-Verband zahlte für Nein-Kampagne

Der Verband der europäischen Online-Casinos EGBA hat die laufende Nein-Kampagne zum Geldspielgesetz unterstützt.

Die Gegner des Geldspielgesetzes mit ihrem «Komitee gegen Internet-Zensur und digitale Abschottung» verfügen für den Abstimmungskampf über ein Budget von einer Million Franken – gemäss eigenen Angaben. Bekannt war bisher, dass ausländische Online-Casinos und -Sportwettenanbieter die Unterschriftensammlung für das Referendum mitfinanziert haben.

In der Sendung «10vor10» erklärt nun erstmals der Generalsekretär der European Gaming and Betting Association (EGBA), sein Verband habe auch für die jetzt laufende Nein-Kampagne Geld überwiesen. «Wir haben die Kampagne unterstützt» sagt Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA.

Zu den Mitgliedern der EGBA zählen grosse Online-Anbieter von Casino-Spielen und Wetten wie bet-at-home und GVC Holdings. Wie viel Geld sein Verband überwiesen habe, wollte Haijer nicht bekanntgeben.

«Wir sehen keinen Widerspruch»

Das ist neu. Das Nein-Komitee hatte betont, für den Abstimmungskampf auf direkte Unterstützung von ausländischen Anbietern zu verzichten. Co-Präsident Andri Silberschmidt hält nun fest: «Wir sehen keinen Widerspruch zu unseren Aussagen, die ich gerne nochmals festhalte: Unsere Kampagne finanziert sich aus Beiträgen von Schweizer Firmen, Privatpersonen und Verbänden.» Zu diesen Verbänden gehöre auch die EGBA, so Silberschmidt.

Die Befürworter des Geldspielgesetzes verfügen gemäss eigenen Angaben über ein Budget von drei Millionen Franken für den Abstimmungskampf. Das Geld kommt zur Hälfte von den Casinos in der Schweiz.

Gegen ausländische Online-Unternehmen

Da neun der 21 konzessionierten Schweizer Casinos mehrheitlich in ausländischem Besitz sind, ist auch hier gewissermassen ausländisches Geld im Spiel. Sagt das Stimmvolk am 10. Juni Ja zum neuen Geldspielgesetz, dürfen Casinos mit Schweizer Sitz online Glücksspiele anbieten, während ausländische Online-Unternehmen vom Markt ferngehalten werden.

Die andere Hälfte der Ja-Kampagne bezahlt Swisslos, die zusammen mit der Loterie Romande das Monopol auf Online-Sportwetten erhalten würde.

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