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Was vom Windexpress zu erwarten ist
Aus Tagesschau vom 29.01.2024.
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Neues Gesetz für Windparks Windexpress ist keine Revolution

Mit dem Windexpress sollen Windparks rascher gebaut werden können. Doch das neue Gesetz hat eine beschränkte Wirkung.

Seit wenigen Wochen drehen hoch über Sainte-Croix im Waadtländer Jura sechs neue Windräder. Bis es so weit war, dauerte es ganze 25 Jahre. Der neue Windpark ist damit keine Ausnahme. Bis ein Windpark steht, dauert es 20 bis 25 Jahre. Grund sind die langen Verfahren.

Am 1. Februar tritt ein neues Gesetz in Kraft, das diese Verfahren etwas beschleunigen soll: der sogenannte Windexpress. Eines der Projekte, die von dieser Beschleunigung profitieren sollen, liegt einige Autominuten von Sainte-Croix entfernt. Auf den Montagnes de Buttes in Neuenburg sollen 19 Windräder gebaut werden. Seit 2008 arbeiten die Energieunternehmen Service Industriel de Geneve (SIG) und Groupe E an dem Projekt.

«Mit dem Windexpress gewinnen wir ein bis zwei Jahre auf das gesamte Projekt. Das ist keine Revolution, aber immerhin», sagt SIG-Projektleiter Marc Spitzli auf den Hügeln, auf denen die Windräder stehen sollen. Die Unternehmen möchten nächstes oder übernächstes Jahr mit dem Bau beginnen.

Kein Schub für neue Projekte

Der Windexpress gilt nur für Projekte, die bereits weit fortgeschritten sind. Konkret handelt es sich dabei um Anlagen von nationalem Interesse, die wie diejenige von Buttes bereits einen rechtskräftigen Nutzungsplan haben. Zudem werden die Einsprachemöglichkeiten vor Bundesgericht eingeschränkt.

Der Windenergieverband erwartet aber keine Wunder vom Windexpress. «Der Windexpress sorgt dafür, dass bestehende Projekte, die schon seit zehn oder 15 Jahren unterwegs sind, schneller gebaut werden können», freut sich Anita Niederhäusern vom Windenergieverband Suisse Eole über das neue Gesetz. Aber: «Neue Projekte werden durch diesen Windexpress nicht entstehen», sagt sie. Die Energieunternehmen planen aktuell wegen der langen Verfahren kaum neue Projekte.

Blick auf sechs Windräder in Sainte-Croix.
Legende: Die Windkraftanlage in Sainte-Croix ist die zweitgrösste der Schweiz. Sie wurde Ende 2023 in Betrieb genommen. KEYSTONE/Valentin Flauraud

Schweizweit könnten elf Windprojekte, die in Planung oder Bewilligung sind, vom Windexpress profitieren. Sie hätten eine erwartete Produktion von 600 GWh. Das entspricht etwa dem Haushaltsverbrauch einer halben Million Personen. Die 600 GWh entsprechen etwa der Hälfte des Zubaus, der mit dem Windexpress erreicht werden soll.

Klar ist: Es braucht neue Anlagen. Pläne für eine solche neue Windanlage gibt es in Seedorf bei Aarberg. Das Projekt ist aber noch nicht so weit fortgeschritten, dass es vom Windexpress profitieren könnte.

Anderes Gesetz in der Pipeline

Einen grösseren Schub für neue Projekte erwartet die Branche von einem weiteren neuen Gesetz. «Der Beschleunigungserlass, der jetzt im Parlament ist, ist vielversprechend», sagt Niederhäusern vom Windenergieverband. «Er könnte dafür sorgen, dass die Planungs- und Bewilligungszeit halb so lange wird wie heute.»

Dieses Gesetz soll die Verfahren für die Planung und den Bau grosser Kraftwerke für Wasserkraft, Wind- und Solarenergie verkürzen. Damit es nicht mehr – wie in Sainte-Croix – 25 Jahre dauert, bis ein Windpark steht.

Tagesschau, 29.1.2024, 19:30 Uhr;kobt

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