Eine Kunstsammlung mit Werken aus der ganzen Welt inklusive einem Museum: Dieses millionenschwere Geschenk macht der Banker und Kunstsammler Urs Buchmann seiner Aargauer Wohngemeinde Beinwil am See. Dies unter der Voraussetzung, dass die Gemeinde das Bauland für das Museum zur Verfügung stellt.
Der 64-jährige Buchmann ist ein erfolgreicher Banker, der zwischen seinen Wohnsitzen Beinwil am See und Hongkong hin und her pendlet. Seit Jahrzehnten unterstützt er unter anderem Schweizer Firmen, die in China handeln wollen. Buchmann ist aber auch leidenschaftlicher Kunstsammler und sagt gegenüber SRF: «Die Sammlung hat vier Kernbereiche: Malerei, Orientteppiche, Porzellan und Möbel».
Buchmanns Sammlung ist mehrere Millionen Franken wert, in Zukunft soll sie der «Seven Seas Art Foundation» und damit der Öffentlichkeit gehören. «Wir haben keine Kinder und überlegten uns, was später mit der Sammlung passiert», sagt Buchmann. «Soll alles wiederverkauft werden und in den Kunstmarkt zurückfliessen?» Der Banker und Kunstsammler hat sich gegen diesen Schritt entschieden.
Das war sehr überraschend.
Stattdessen kontaktierte Buchmann den Beinwiler Gemeindeammann und erzählte ihm von seiner Idee, dem Ort nicht nur die wertvolle Kunstsammlung zu vermachen, sondern ihr auch gleich dafür ein Museum zu bauen. «Das war sehr überraschend, das ist uns noch nie passiert», sagt Gemeindeammann Peter Lenzin.
Für den Gemeinderat sei schnell klar gewesen, dass dieses Geschenk eine Chance sei. «Das Schöne an dem Museum ist, dass es ziemlich konkurrenzlos ist. Ein Museum für asiatische Kunst gibt es meines Wissens nämlich noch nicht», so Lenzin.
Das einzige Risiko wäre, dass Buchmann insolvent würde. Dies kann sich Lenzin aber nicht vorstellen, da beispielsweise schon klar sei, dass der Banker und Kunstsammler das 2,5 Millionen Franken teure Museum aus der eigenen Tasche finanziere. Auch gebe es bereits verschiedene Sponsoren für das neue Museum, sagt Lenzin.
Noch muss allerdings die Gemeindeversammlung im Herbst entscheiden, ob Beinwil am See das Bauland für das Museum im Baurecht für 99 Jahre zur Verfügung stellt. Segnet die Versammlung dies ab, ist der Baustart für Frühling 2022 und die Eröffnung des Museums für Sommer 2024 vorgesehen.