Er bildet die eine Hälfte des Freiburger Fondue moitié-moitié: der Vacherin Fribourgeois AOP.
Wer für die Produktion des Freiburger Vacherins Milch liefert, muss strenge Bedingungen erfüllen. Bis anhin durfte die Milch zum Beispiel nicht mit einem Melkroboter gemolken werden. Das soll sich nun ändern.
Man habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht, heisst es bei der Branchenorganisation. Fast drei Jahre lang hat man abgeklärt, getestet und analysiert. Und jetzt sei klar, mit der Milch aus dem Melkroboter bleibe der Vacherin Fribourgeois AOP genau gleich gut, sagt Romain Castella, Direktor der Branchenorganisation. «Die Qualität bleibt.»
Strenge Auflagen auch mit Melkroboter
Damit die Qualität garantiert bleibt, müssen gewisse Regeln eingehalten werden. Zum Beispiel dürfen die Kühe nur in gewissen Abständen in den Melkroboter. Lassen sie sich in zu kurzer Zeit zu oft melken, könnte dies Einfluss auf die Qualität der Milch haben.
Es gehe beim Entscheid nicht darum, durch eine grössere Kapazität mehr Käse zu produzieren, betont Romain Castella. Es gebe Kontingente und diese würden nicht erhöht. Mittelgrosse Bauernbetriebe seien aber teilweise auf automatisierte Melksysteme angewiesen, um auch in Zukunft wirtschaftlich zu produzieren.
Offenbar auch für die Tiere ein Gewinn
Auf das Tierwohl habe der Melkroboter keinen negativen Einfluss. «Im Gegenteil», ist Romain Castella überzeugt: «Die Kühe sind freier und können entscheiden, wann sie gemolken werden. Je freier sie sind, desto glücklicher sind sie.»
Bei der anderen Hälfte des Freiburger Fondue moitié-moitié, dem Gruyère AOP, geht die Entwicklung übrigens genau in die andere Richtung: Dort haben sich die Kühe offenbar zu oft in die Melkroboter gestellt. Ab nächstem Jahr ist Milch aus Melkrobotern im Gruyère AOP verboten.