- Die Pläne für eine Weiterentwicklung des Berner Bärenparks sind vorerst vom Tisch.
- Die Anlage zu erweitern, wäre zwar machbar, meldet der Tierpark Bern.
- Das Projekt wird aber sistiert, weil die Kosten mit bis zu 40 Millionen Franken viel zu hoch wären.
- Zudem wäre eine Erweiterung zu kompliziert.
Die Tierparkkommission fasste den Entschluss aufgrund einer Machbarkeitsstudie. Diese zeigt auf, dass eine Erweiterung der Anlage grundsätzlich möglich wäre. Allerdings bräuchte es enorme Anstrengungen, um zu einer Baubewilligung zu gelangen.
Eine Umsetzung ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht opportun.
Der Perimeter Bärenpark liegt in einer Bauverbotszone. Für eine Bewilligung müssten deshalb zwingend Verbesserungen in städtebaulicher und tierhalterischer Hinsicht erzielt werden können. Die Sonderbohrungen vom vergangenen Sommer ergaben zudem, dass der für bauliche Massnahmen notwendige Fels zehn Meter unter der Aare liegt. Das würde umfangreiche Massnahmen im Zusammenhang mit der Hangstabilisierung erforderlich machen.
Die Studie macht weiter deutlich, dass im Zuge der Erweiterung keine zusätzlichen Bauten entstehen dürften – weder für Tiere noch für Menschen. Dies schränke die Optionen stark ein, befand die Tierparkkommission. Die Kosten einer Bärenpark-Erweiterung werden in der Studie auf 35 bis 40 Millionen Franken veranschlagt. Die Tierparkkommission kam zum Schluss, dass «eine Umsetzung zum aktuellen Zeitpunkt nicht opportun» sei.
Bereits Pläne für Bärenpark Gantrisch revidiert
Der Bärenpark wurde 2009 eröffnet. Die Verantwortlichen von Tierpark und Stadt Bern kündigten 2019 an, man wolle wieder Jungbären züchten. Deshalb erwäge man eine Vergrösserung des Bärenparks am Aarehang und eine Aussenstelle im Gantrischgebiet.
Gegen die Pläne regte sich Widerstand. Über 2300 Personen unterschrieben eine Petition gegen den «Bärenpark-Wahnsinn». Tiere zu züchten, um sie in Gehegen zu halten und Publikum anzulocken, sei ein veraltetes und ethisch fragwürdiges Konzept. Ausserdem dürfe sich die Stadt «kein zweites finanzielles Fiasko» leisten. Der Bau des Bärenparks war weit teurer gekommen als geplant.
Auch die Pläne für das Gantrischgebiet wurden zuletzt revidiert. Die Promotoren erklärten Anfang November 2021, die Aufzucht von Jungbären stehe nicht mehr im Vordergrund. Viel besser sei, den geplanten Bärenpark Gantrisch zum Instrument der Naturvermittlung zu machen und ihn so in den Naturpark Gantrisch zu integrieren.