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Ungewollte Anrufe bei der Polizei – wegen Samsung-Update?
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 06.06.2023. Bild: Keystone/Walter Bieri
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Notruf aus Versehen Ungewollte Notrufe ab Smartphone blockieren Notrufnummern

  • Die Aargauer Notrufzentrale meldet deutlich mehr ungewollte Notrufe.
  • Die ungewollten (Hosentaschen-)Notrufe hätten sich im Mai fast verdreifacht, sagt die Aargauer Kantonspolizei.
  • Ungewollte Notrufe blockieren die Notrufnummer und binden Personal, allenfalls auch Patrouillen, die ausrücken müssen.
  • Mitschuldig ist ein Update bei Samsung, aber nicht nur.

«Es ist tatsächlich ein Problem. Es gab bei uns eine grössere Anzahl ungewollter Notrufe», sagt Corina Winkler, Kommunikationschefin der Kantonspolizei Aarau. Richtig aufwändig werde es, wenn die falschen Notrufe nicht als solche deklariert werden.

Schlimmstenfalls muss wegen des ungewollten Notrufs eine Patrouille ausrücken.
Autor: Corina Winkler Kommunikationschefin Kantonspolizei Aargau

Wenn eine Person, die fälschlicherweise 117, 118 oder 144 angerufen hat, das nicht bemerkt, könne es schwierig werden, erklärt Winkler weiter. «Unsere Disponentin ruft in diesem Fall zurück, erreicht die Person aber telefonisch nicht. Dann muss eine Polizeipatrouille ausrücken und vor Ort schauen, ob alles in Ordnung ist.»

Notrufzentrale Kantonspolizei Aargau
Legende: Die Notrufzentrale der Aargauer Kantonspolizei. Hier landen Anrufe auf die Nummern 112, 117, 118 und 144. Keystone/Walter Bieri

Es seien im Aargau in den letzten paar Jahren rund 100 ungewollte Anrufe pro Tag gewesen. In den letzten Monaten habe sich das um 200 bis 300 Prozent gesteigert, erklärt Corina Winkler. An einem Spitzentag im Mai waren es 362 ungewollte Anrufe. Im Vergleich zu 400 bis 500 «echten» Notrufen am Tag also eine grosse Anzahl «Hosentaschen-Anrufe».

Warum die deutliche Häufung?

Gemäss Kantonspolizei gibt es mehrere Punkte, die zu diesem Trend geführt haben. Allen voran die technologische Weiterentwicklung der Smartphones und Smartwatches. Im Ernstfall retten die neuen Funktionen Leben. Wer in einer Bedrohungssituation steckt, muss nur einen Knopf oder eine App betätigen und alarmiert sofort die Polizei.

Es gibt auch Handys oder Apps, die automatisch Stürze (beim Wandern, Mountainbiken, usw.) erkennen und direkt einen Notruf absetzen.

Handy mit Notfall-App geöffnet
Legende: Eine Notfall-App samt Checklisten für Notfälle im Kanton Zürich (2015). Keystone/Walter Bieri

Ein Grund für die vielen ungewollten Notrufe: Es gab ein Softwareupdate für Samsung-Galaxy-Handys. Bei diesen kann man nun noch einfacher den Notruf wählen. Dieses Problem sei allen Polizeicorps bekannt, heisst es im Aargau. Unabhängig vom Update stellte die Aargauer Kantonspolizei eine Verdoppelung der ungewollten Anrufe fest.

Notruf widerrufen ist nicht strafbar

Wer einen ungewollten Notruf abgesetzt hat, soll den Anruf sofort beenden. Nimmt die Notrufzentrale nicht ab, hat sich das Ganze erledigt. Nimmt sie aber ab, soll man dem Disponenten mitteilen, dass es ein Versehen war. Zudem soll man sich mit den Einstellungen des Mobilgeräts vertraut machen, rät die Polizei.

Ungewollte Anrufe sind nicht strafbar, absichtliche Falschalarmierungen allerdings schon.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 06.06.2023, 12:03 Uhr;

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