Sieben Kandidaten und eine Kandidatin buhlen um fünf Sitze. Dabei schickt die CVP zwei Kandidaten ins Rennen, die FDP eine Kandidatin und auch die CSP und SVP treten mit einer Person an. Zwei Wilde konkurrenzieren die offiziell Nominierten. Wir stellen die Männer und die Frau in alphabetischer Reihenfolge vor und schätzen ihre Wahlchancen ein.
Christoph Amstad (CVP), bisher
Christoph Amstad ist seit Juli 2016 Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartements im Kanton Obwalden. Vor seiner Tätigkeit als Regierungsrat leitete er in Sarnen eine Bank.
In den Regierungsrat kam Christoph Amstad 2016 in stiller Wahl. Aufgrund seiner vorherigen Tätigkeit würde ihm wohl das Finanzdepartement besser liegen. Das Amt als Justiz- und Sicherheitsdirektor hat ihn daher sicherlich gefordert. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit war die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB stark in der Kritik. Amstad gelang es, die Sache zu beruhigen.
Eine Herausforderung sind auch für ihn die Finanzen im Kanton, muss er doch in seinem Departement knapp sechs Stellen abbauen. Zuvor muss er sich nun aber erstmals einer Volkswahl stellen.
Jürg Berlinger (CVP), neu
Jürg Berlinger ist seit sechs Jahren im Sarner Gemeinderat, seit dem 1. Januar 2018 ist er Gemeindepräsident. Schon seit 2008 sitzt er für die CVP im Kantonsrat. Zuvor führte er in Sarnen ein Sportartikelgeschäft.
Im Kantonsrat hat sich Jürg Berlinger vorwiegend für den Hochwasserschutz eingesetzt, aber auch die Bildungspolitik interessiere ihn stark. Für das mögliche Amt als Regierungsrat komme ihm seine Erfahrung als Unternehmer entgegen, wie auch eine absolvierte Weiterbildung.
Für seine Kandidatur verzichtete Berlinger auf die Nomination seiner Partei. Dies sorgte bei der CVP für Kritik, weshalb ihn seine Ortspartei auch nicht mehr als Kantonsrat nominierte. Berlinger wollte mit seiner wilden Kandidatur eine breite Auswahl bieten - ohne dass alles von den Parteien vorgespurt werde.
Maya Büchi (FDP), bisher
Maya Büchi sitzt seit Juli 2014 im Obwaldner Regierungsrat, wobei sie zuerst das Sicherheits- und Justizdepartement führte. 2016 wechselte sie ins Finanz- und Gesundheitsdepartement. Vor ihrer Tätigkeit in der Regierung
war Büchi Kantonsrätin und Fraktionspräsidentin der FDP.
Zwei Jahre nach ihrer Wahl in den Regierungsrat wechselte Maya Büchi ins Finanzdepartement. Damit machte sie sich das Leben nicht einfacher. Denn: Der Kanton Obwalden muss sparen, längerfristig fehlen 40 Millionen in der Kasse.
Darum schlägt die Regierung eine Steuererhöhung vor, welche bei den Parteien auf Widerstand stösst. Ob dies der Finanzdirektorin bei den Wahlen schadet, wird sich weisen. Sollte Maya Büchi wiedergewählt werden, ist sie mit erst vier Jahren Regierungserfahrung bereits das älteste Mitglied der Exekutive des Kantons.
Josef Hess (parteilos), bisher
Josef Hess ist seit Juli 2017 Vorsteher des Departements für Bau- und Raumentwicklung. Der parteilose Regierungsrat ist ursprünglich Forstingenieur und war vor seiner Regierungstätigkeit Vizedirektor des Bundesamtes für Umwelt.
Seine Erfahrung beim Bund als Vizedirektor des Bundesamtes für Umwelt hilft Josef Hess, das Beste für den Kanton herauszuholen. Aktuell gelang es dem Regierungsrat in seiner kurzen Amtszeit, einen hohen Bundesbeitrag für den Hochwasserentlastungsstollen herauszuholen.
Für Josef Hess stehen grosse Herausforderungen an. So muss beispielsweise der kantonale Richtplan überarbeitet werden. Zuerst muss er aber die Wiederwahl schaffen. Hess kam 2017 in stiller Wahl in die Regierung. Und wie er sich als Parteiloser bei seiner ersten Volkswahl schlägt, muss sich erst weisen.
Christian Schäli (CSP), neu
Christian Schäli ist Co-Präsident der CSP Obwalden und politisiert seit 2015 im Kantonsrat. Er arbeitet als Rechtsanwalt bei der Ausgleichskasse Nidwalden.
Christian Schäli bezeichnet sich selber als Mitte-Politiker mit liberal-sozialen Grundsätzen. Er setzt sich ein für einen attraktiven Wirtschaftsstandort Obwalden und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle. Ebenso wichtig ist ihm die Förderung erneuerbarer Energien.
Christian Schäli will eine lösungsorientierte Stimme in die Obwaldner Regierung bringen. Dringend sei es, die Finanzen wieder in den Griff zu bekommen. Der Kanton dürfe nicht mehr ausgeben, als er einnehme. Dass er erst seit drei Jahren im Kantonsrat sei, sieht Schäli nicht als Nachteil. Man kenne ihn im Kanton und er sei gut verankert.
Michael Siegrist (CVP), neu
Michael Siegrist war von 2008 bis 2012 Gemeindepräsident von Alpnach. Der Jurist arbeitet als Direktionssekretär im Kanton Nidwalden.
Bereits als 29-Jähriger kam Siegrist in den Gemeinderat von Alpnach, vier Jahre später wurde er Gemeindepräsident. Er habe da viele Erfahrungen sammeln können, die ihm für ein allfälliges Regierungsratsamt entgegen kämen.
Michael Siegrist möchte den Kanton Obwalden als attraktiven Lebensraum erhalten. Mit mehr Kopf als Herz vertrete er die geplante Steuererhöhung und die Sparmassnahmen des Kantons.
Florian Spichtig (parteilos), neu
Florian Spichtig ist Gemeindevizepräsident von Sachseln und Verwaltungsratspräsident von Obwalden Tourismus. Der studierte Geograf ist nebst diesen Tätigkeiten selbständiger Unternehmer.
Florian Spichtig sagt von sich selber, er mache Sachpolitik. Er habe kein Interesse und keine Zeit, um parteipolitische Grabenkämpfe zu führen. So sei es ein Vorteil für ihn, dass er als Parteiloser kandidiere. Einer Partei zuordnen könne er sich nicht: Bei manchen Geschäften sehe er sich nahe der SP, bei anderen aber auch in der Nähe der SVP.
Spichtig sieht sich als Macher, was er als Verwaltungsratspräsident von Obwalden Tourismus und als selbständiger Unternehmer bewiesen habe. In Bezug auf die Finanzen kritisiert er die frühere Regierung, welche einen Scherbenhaufen produziert habe. Deshalb sei eine Steuererhöhung wohl nötig - und auch die Flat Rate Tax sei zu überdenken.
Daniel Wyler (SVP), neu
Daniel Wyler ist seit 2011 im Obwaldner Kantonsrat, seit 2012 leitet er die Fraktion der SVP im Kantonsparlament. Wyler ist Jurist und arbeitet als Berater im Gesundheits- und Versicherungswesen.
Daniel Wyler fiel nach seiner Wahl in den Obwaldner Kantonsrat schnell auf. Nicht nur durch seinen Ostschweizer-Dialekt, sondern auch durch seine markigen Voten. Vom Wähleranteil her hätte die SVP längst Anspruch auf einen Sitz in der Regierung, dies gelang bis jetzt allerdings nie. Das will Wyler nun ändern.
Seine Schwerpunkte im Kantonsrat sind das Gesundheitswesen, die Bildung, Familienpolitik und die Wirtschaft. Er sei ein Politiker, der über die Parteigrenzen hinaus anerkannt sei - ganz nach dem Motto «hart in der Sache, aber offen gegenüber anderen Argumenten».