- Die Rhätische Bahn ist bei den angekündigten Fahrplankürzungen wegen Lokführer-Mangels nochmals über die Bücher gegangen.
- Wie Direktor Renato Fasciati vor den Medien sagte, fallen nun etwas weniger Züge aus, als ursprünglich kommuniziert.
- Die Rhätische Bahn hatte Ende Januar bekannt gegeben, wegen eines Mangels an Lokführerinnen und Lokführern drei Prozent ihrer Zugleistungen durch Busse zu ersetzen.
Die grösste Verbesserung für die Fahrgäste gibts auf der Strecke Davos-Filisur . Sollten dort ab März sämtliche Züge durch Busse ersetzt werden, verkehren neu an allen Wochentagen je zwei Pendlerzüge. Zudem fahren in der Sommersaison bis zu zehn weitere Züge täglich.
Ein paar wenige Züge mehr anstatt Busse gibt es auch auf der Linie nach Arosa . Zudem gibt es gegenüber der ersten Version des ausgedünnten Fahrplans Verbesserungen für Reisende von Landquart nach Scuol . Sie müssen ab dem 13. Mai nicht mehr in Sagliains im Unterengadin umsteigen und können sitzen bleiben.
Rhätische Bahn ging nach Protesten über die Bücher
Die geplanten Kürzungen der Rhätischen Bahn sorgten für massive Proteste aus der Politik und von Pendlern und Pendlerinnen. Betroffen waren fast alle Bündner Regionen. Deshalb ging die Rhätische Bahn zusammen mit dem Kanton nochmals über die Bücher.
Wie Direktor Fasciati nun ausführt, werden Verbesserungen erzielt, indem die Bahn kurz hintereinander fahrende Züge zusammenlegt. Auch werden neu Führungspersonen und Fachspezialisten mit Lok-Fahrerlaubnis vorübergehend in die Lokomotiven umdisponiert.
Wann sich die Lage beruhigt ist unklar
Bereits bekannt war, dass die Rhätische Bahn den Lokführer-Mangel mit einer Ausbildungsoffensive angeht. Zudem konnte das Unternehmen Lokpersonal von der BLS dauerhaft übernehmen und auch temporäre Leihlokführer einstellen. Bis Ende Jahr sollen so gut 40 neue Lokführerinnen und Lokführer zu den aktuell etwa 250 dazustossen.
«Ich lasse mich nicht festnageln, wann dieser Spuk vorbei ist», sagte Fasciati zum ausgedünnten Fahrplan. Es gebe eine gute Chance, dass das Unternehmen die Situation in den nächsten Monaten lösen könne. Es könnte aber auch sein, dass sich der Personalmangel bis ins nächste Jahr auswirke.
Als Gründe für das Fehlen von Lokomotivführerinnen und -führern gab die Rhätische Bahn einen generellen Mangel an ausgebildetem Lokpersonal an. Zudem hätten eine angestiegene Personalfluktuation, interne Wechsel sowie erhöhte Krankheitsabsenzen und Langzeitausfälle den Lokpersonalmangel im letzten Jahr stark verschärft.