Ein Besuch im Verkehrshaus ohne die «Coronado» – für viele undenkbar. Ein Gang durch die Sitzreihen des Linienflugzeugs gehört einfach dazu. Ebenso der Blick ins alte Cockpit. Vor genau 50 Jahre wurde die Convair CV-990 «Coronado» der Swissair in Luzern stationiert – nach einem spektakulären Transport über den Vierwaldstättersee am 2. Juni 1975.
Schifffahrt der «Coronado über den Vierwaldstättersee
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Bild 1 von 4. Für den Transport über den Vierwaldstättersee war ein Wiederholungskurs der Armee zuständig. Bildquelle: ZVG/Verkehrshaus Luzern.
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Bild 2 von 4. Die Fahrt über den See dauerte vier Stunden und verlief reibungslos. Bildquelle: ZVG/Verkehrshaus Luzern.
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Bild 3 von 4. Die grösste Herausforderung war die Achereckbrücke. Der Seepegel war tief genug, der Abstand oben betrug rund einen Meter. Auf den Seiten sind es je knapp zwei Meter. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 4. Die Maschine kommt beim Luzerner Lido an. Um sie an Land ziehen zu können, mussten mehrere Bäume weichen. Bildquelle: ZVG/Verkehrshaus Luzern.
Zur letzten Landung setzte die Maschine auf dem Militärflugplatz in Alpnach OW an. Für den Weitertransport nach Luzern kam nur der Seeweg in Frage. Das Flugzeug hat eine Spannweite von rund 40 Metern und ist leer knapp 55 Tonnen schwer. Auf einem Floss wurde es über den See gezogen und schliesslich neben dem Verkehrshaus parkiert. Seither gehört es zur Ausstellung.
Ein Geschenk der Swissair
Die «Coronados» der Swissair waren während mehr als zehn Jahren in der Luft. Zunächst flogen sie interkontinentale Routen. Nach der Verdrängung durch moderne Flugzeuge waren sie noch auf mittleren und kurzen Strecken im Einsatz. Da sie dafür aber zu viel Treibstoff verbrauchten, wurden sie unwirtschaftlich.
Die Swissair bot dem damaligen Verkehrshaus-Direktor Alfred Waldis eine der sieben Maschinen als Geschenk an. Er entschied sich für die HB-ICC «St. Gallen». Mit ihr war Papst Paul VI. ein paar Jahre zuvor von Rom nach Genf geflogen an ein Treffen der UNO.
Zweiter Seetransport
Die «Operation Coronautic» erfuhr 2019 eine Neuauflage. Abermals kam ein Flugzeug über den Seeweg von Alpnach nach Luzern. Mit einem Rega-Ambulanzjet war es jedoch eine deutlich kleinere Maschine.
Wie die «Coronado» wird auch der Ambulanzjet nicht mehr abheben. Beide Flugzeuge führen nach der Fahrt über den See ein zweites Leben als Museumsstücke.