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«Päckli» Steuervorlage und AHV Nationalratskommission stimmt Kompromiss nur knapp zu

Der Steuerdeal steht im Nationalrat auf wackeligen Beinen. Der Entscheid in der vorberatenden Kommission fiel knapp.

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK) hat die Detailberatung zur Steuervorlage 17 abgeschlossen. Sie legt ihrem Rat den Kompromiss des Ständerats ohne wesentliche Abstriche vor. Die Abstimmung fiel mit 12 zu 11 Stimmen bei 2 Enthaltungen allerdings knapp aus.

Einschätzung von Christoph Nufer

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«Der AHV-Steuer-Deal steht bereits vor der Debatte im Nationalrat auf der Kippe. Die Kleinparteien fühlen sich von den Grossen übergangen. Für die SVP ist die Verknüpfung von Steuern und AHV Gift und die SP möchte noch mehr herausholen.

Beim AHV-Steuer-Päckli zählen offenbar einmal mehr die Einzelinteressen. Nur wenige im Parlament suchen den Konsens, obwohl die Steuer-Reform drängt und ein erster Schritt bei der AHV nötig wäre.»

Die WAK hatte sich bereits im August grundsätzlich für die Lösung des Ständerates ausgesprochen: Die Reform soll mit einer Finanzspritze für die AHV von rund 2 Milliarden Franken pro Jahr verbunden werden. Mehr als die Hälfte dieses Betrags müssten Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit höheren Beiträgen berappen.

Zustimmung ohne grosse Änderungen

Die Nationalratskommission unterstützt zudem die Entscheide des Ständerats zur Patentbox, den Forschungsabzügen und der zinsbereinigten Gewinnsteuer. Einzig beim Kapitaleinlageprinzip hat die Kommissionsmehrheit eine Änderung gegenüber dem Entwurf des Ständerats beantragt.

Die Steuervorlage 17 ist die Neuauflage der Unternehmenssteuerreform , die das Stimmvolk im Februar 2017 abgelehnt hatte. Die Reform ist nötig, weil die Schweiz auf internationalen Druck hin, Steuerprivilegien für Statusgesellschaften abschaffen muss.

Der zweite Anlauf der Reform soll mit einer Art sozialen Ausgleichs verknüpft werden, um die Chancen für ein Ja an der Urne zu erhöhen. Der Nationalrat wird sich nun am 12. September damit beschäftigen.

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