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Präsident des Städteverbands: "Ich bin kein Online-Shopper"
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 25.11.2022. Bild: Keystone/Christian Beutler
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Päckliflut in den Städten Städte suchen Lösungen gegen die Päckliflut

Online einkaufen boomt, das bringt die Logistik in den Städten an den Anschlag. Auch unpopuläre Lösungen werden geprüft.

Für die Post und andere Paketlieferdienste beginnt mit dem heutigen «Black Friday» eine strenge Zeit. Bis Weihnachten wird alleine die Post schweizweit bis zu einer Million Pakete verteilen – und zwar täglich.

Die Corona-Pandemie hat das Online-Shopping angekurbelt und aus den USA importierte Rabattschlachten wie eben der «Black Friday» oder der «Singles Day» sorgen dafür, dass die Nachfrage nicht abreisst. Diese Gefahr besteht auch nicht – im Gegenteil: Laut Prognosen dürfte sich die Päckliflut in der Schweiz in den nächsten 20 Jahren verdreifachen.

Auch unpopuläre Lösungen werden getestet

Pakete direkt an die Haustüre geliefert bekommen, das bedeutet auch viel Verkehr, vor allem auch in den Innenstädten, wo man vielerorts eigentlich nicht mehr will. Verschiedene Städte überlegen sich daher jetzt schon, wie sie der künftigen Päckliflut Herr werden können.

Bern beispielsweise wälzt die Idee, die Paketzustellung bis an die Haustüre abzuschaffen. Stattdessen sollen die Pakete an verschiedene Paketstationen in den Quartieren geliefert werden, wo sie die Kundinnen und Kunden dann selber abholen müssen. Zürich testet bereits ein ähnliches System: 18 Monate lang soll der Pilot-Versuch mit den sogenannten «Salü-Boxen» dauern. Die Leute müssen ihre Pakete dort zwar selbst abholen – sie können dies aber rund um die Uhr tun. Zudem stehen die Boxen allen Lieferdiensten zur Verfügung.

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Städte suchen nach Lösungen gegen die Päckliflut
aus Regionaljournal Ostschweiz vom 25.11.2022. Bild: Keystone/Christian Beutler
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Was die Post betrifft, so müsste für diese Pläne allerdings das Postgesetz geändert werden, also der Grundversorgungsauftrag der Post – ein Vorgang, den nur Bundesbern beschliessen kann. Die Post selbst will ihre Pakete auch künftig bis vor die Haustüre bringen. Man wolle nahe bei den Kundinnen und Kunden bleiben, heisst es von der Post.

Anders Stokholm, Präsident des Schweizerischen Städteverbands und Stadtpräsident von Frauenfeld, ist selbst kein grosser Online-Shopper. Er arbeite ohnehin meistens ausser Haus, persönlich würde es ihn daher nicht stören, wenn er ein bestelltes Paket abends auf dem Nachhauseweg in einer Box abholen müsste. «Und ich glaube, vielen Berufspendlerinnen und Berufspendlern geht es ähnlich.»

Schwere Pakete sollen weiterhin nach Hause geliefert werden

Allerdings macht er im Gespräch mit dem Regionaljournal Ostschweiz auch klar: Alles kann man nicht einfach an eine Paketbox liefern – schwere Pakete, etwa Möbel, müssten auch künftig bis vor die Haustüre geliefert werden. «Und wir müssen auch schauen, dass die Pakete für die älteren Menschen oder jene mit einer Gehbehinderung bis an die Haustür geliefert werden.»

Fest steht für ihn: Die Päcklifluten und die damit verbundenen Logistik-Probleme in den Städten werden in den nächsten Jahren zunehmen. «Es ist richtig, dass wir heute schon Lösungen diskutieren und auch unpopuläre Varianten bereden. Lieber suchen wir heute nach Lösungen als erst in 20 Jahren.»

Auch die Logistikunternehmen selbst hätten mit Herausforderungen zu kämpfen. So sei etwa der Fachkräftemangel, allen voran der Mangel an Chauffeurinnen und Fahrern bereits heute ein Problem – das sich ebenfalls in den nächsten Jahren noch akzentuieren werde. Die Städte seien daher auch in regem Austausch mit den Logistikunternehmen. Wichtig sei, dass sämtliche Bedürfnisse – so unterschiedlich sie auch seien – berücksichtigt werden.

Regionaljournal Ostschweiz, 25.11.22, 17.30 Uhr;

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