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Unruhige Nacht in Schweizer Spitälern
Aus Echo der Zeit vom 04.01.2019.
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Panne im Spital-Notfallsystem Ein Ende mit Schrecken für die Patienten

An Silvester fiel in vielen Schweizer Spitälern der Notfallknopf an den Patientenbetten aus. Rekonstruktion einer unruhigen Nacht – die glimpflich ausging.

Kurz nach dem Jahreswechsel sind in vielen Schweizer Spitälern die Patiennotrufsysteme ausgefallen. Das berichtet das Online-Portal Watson. Inzwischen funktionieren die meisten Notrufsysteme wieder normal.

Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, versichern die Spitäler. Auf vielen Bettenstationen kam es aber zu hektischen Situationen.

Spitäler im ganzen Land betroffen

Der Leiter Betrieb im Kantonsspital Aarau, Sergio Baumann, erzählt es mit etwas Distanz so: «Es hat sich insofern geäussert, als eine Person den Notruf betätigen wollte. Die verantwortliche Stationsleitung hat festgestellt, dass dieser nicht durchgekommen ist.»

Nicht nur das Kantonsspital Aarau war betroffen, sondern viele Spitäler in der ganzen Schweiz. Darunter die grossen Universitäts-und Kantonspitäler. Aber auch Altersheime und Pflegeheime.

Personal reagierte schnell

Kreativität war also in der Neujahrsnacht gefragt. Das Pflegefachpersonal in dieser Nacht konnte schlimmeres verhindern. Das sagt Marco Rossi, Chefarzt im Kantonspital Luzern, gegenüber dem Regionaljournal: «Die Pflegefachleute auf der Abteilung haben sehr gut reagiert. Sie haben den Defekt sofort bemerkt und sichergestellt, dass sie sich weiter mit den Patienten verständigen können.»

Etwa, in dem sie die Türen zu den Zimmern offengelassen hätten und regelmässig zu den Patienten gegangen seien. Oder aber, indem Patienten in guter Verfassung instruiert worden seien, mit ihrem Mobiltelefon die Stationszimmer anzurufen.

Ein Software-Fehler war schuld

Der Grund für den Ausfall liegt bei der Software der Notrufanlage. Diese war nicht auf den Jahreswechsel vorbereitet. Dies führte dazu, dass die Notrufanzeigen in den Stationszimmern zu viel Strom bezogen und das System zusammenbrach.

Einige Spitäler hatten Glück im Unglück und nicht das ganze Patientennotrufsystem fiel aus. Im Inselspital Bern zum Beispiel war der Alarm zu hören, nur die Warnlichter über den Stationszimmern funktionierten nicht mehr.

Aber weshalb waren in der ganzen Schweiz so viele Spitäler betroffen? Sergio Baumann vom Kantonsspital Aarau erklärt es so: «Offensichtlich ist das System sehr verbreitet. Der Ausfall hatte deswegen einen derart grossen Effekt in der ganzen Schweiz.»

Jetzt stellt sich die Haftungsfrage

Ein klassisches Klumpenrisiko also, das dann auch bei der Lösungssuche für Probleme sorgte: «Auch der Hersteller des Notfallsystems hatte über die Feiertage nur begrenzte Ressourcen. Die Programmiergeräte, mit denen das Problem behoben wurde, waren ebenfalls knapp. Die Geräte wanderten von Spital zu Spital.»

Die Umfrage bei grossen Spitälern zeigt: Die Notrufsysteme funktionieren fast überall wieder. Bald werden die Spitäler die Haftungsfrage stellen, sagt Baumann: «Wir werden die Verträge konsultieren, was diesbezüglich vorgesehen ist. Es könnte also noch zum Thema werden.»

Was bleibt: Für viele Patientinnen und Patienten war es ein Ende mit Schrecken.

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