Das Schweizer Militär darf Ende Monat wieder mit den Hermes-900-Drohnen Testflüge durchführen. Doch die Bewilligung der Military Aviation Authority (MAA), der Militärluftfahrbehörde des Bundes, kommt nur mit Einschränkungen: Die Drohnen dürfen nicht mehr über dicht besiedeltes Gebiet – also Städte oder Dörfer – fliegen.
Die «Sonntagszeitung» berichtete darüber. Ein Sprecher des Bundesamts für Rüstung Armasuisse bestätigte die Information. Die MAA habe die Einschränkungen definiert und im Juli 2025 in Kraft gesetzt, hiess es.
Testgebiet in Emmen
Die Versuche mit den Drohnen des israelischen Herstellers Elbit finden vorerst ausschliesslich in der Region Emmen statt. Zudem gelten klare Sicherheitsauflagen.
Hintergrund ist ein Vorfall in Indien im Januar: Dort stürzte ein baugleiches Modell wegen eines Motorproblems ab. Daraufhin wurden alle Flüge weltweit gestoppt.
Rüstungsgeschäft mit Pannenserie
Ursprünglich sollten die Drohnen bereits 2019 einsatzbereit sein. Doch technische Mängel und Verzögerungen warfen das Programm immer wieder zurück.
Derzeit kann die Drohne nur durch einen Helikopter begleitet fliegen. Damit sie auch unbegleitet zum Einsatz kommen kann, entwickelt das Rüstungsunternehmen Ruag ein Antikollisionssystem, welches dafür sorgen soll, dass die Drohne beweglichen Objekten wie beispielsweise Flugzeugen ausweicht.
Zukunft des Projekts offen
Die MAA empfehle der Ruag, das Projekt einzustellen, sagte der Sprecher des Bundesamts für Rüstung Armasuisse. Über das weitere Vorgehen im Projekt werde in den nächsten Wochen entschieden.
Im Juli 2025 räumte Rüstungschef Urs Loher gegenüber Radio SRF ein, dass das Verteidigungsdepartement die Drohnenbeschaffung abbrechen könnte. Die Kosten für die Beschaffung von insgesamt sechs Aufklärungsdrohnen belaufen sich gemäss dem Verteidigungsdepartement auf knapp 300 Millionen Franken.