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Personal für Raumfahrt Der neue Schweizer Astronaut heisst Marco Sieber

  • Die Europäische Raumfahrtbehörde Esa bildet den Schweizer Marco Sieber für Missionen im Weltall aus.
  • Daneben wurden weitere Astronauten und Astronautinnen des Jahrgangs 2022 vorgestellt.
  • Zudem erhält die Esa ein deutlich erhöhtes Drei-Jahres-Budget in Höhe von 16.9 Milliarden Euro.

Der 33-jährige Sieber schaffte den Sprung gemäss den Angaben als einer von mehr als 22'500 Kandidatinnen und Kandidaten für eine Ausbildung bei der Esa. Die Ausbildung erfolge im Hinblick auf Missionen zur Internationalen Raumstation und darüber hinaus, hiess es weiter.

Die ausgewählten Kandidaten werden im Frühjahr 2023 eine zwölfmonatige Grundausbildung im Europäischen Astronautenzentrum der Esa beginnen.

Das sind die neuen Astronauten und Astronautinnen der Esa

Der frischgekürte helvetische Bald-Weltraumfahrer legte gemäss den Angaben 2007 in Burgdorf BE die Maturität ab. 2009 absolvierte er die Ausbildung als Fallschirmjäger bei der Armee. 2015 schloss er sein Studium der Medizin an der Universität Bern ab. Er legte die beste Abschlussprüfung als Arzt ab und befasste sich in seiner Doktorarbeit mit der robotergestützten Chirurgie.

Später spezialisierte er sich auf die Notfallmedizin, wie Sieber bei seiner Vorstellung in Paris erklärte. Er wurde 2018 Chefarzt der Swisscoy für die KFOR (Kosovo) und arbeitete bis 2019 als Assistenzarzt für Notfallmedizin am Universitätsspital Bern. Von 2019 bis 2021 war er Assistenzarzt in der Anästhesie in Interlaken BE.

Helikopterretter und Fallschirmspringer

Seit 2020 arbeitet der Weltraumlehrling als Notarzt in der Helikopterrettung, seit 2021 als Assistenzarzt in der Urologie am Spitalzentrum Biel BE.

Sieber besitzt laut Esa-Steckbrief eine Privatpilotenlizenz. In seiner Freizeit ist er Abenteuersportler und betreibt unter anderem Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Tauchen, Skitouren und Kitesurfen.

Claude Nicollier war bisher der erste und einzige Schweizer, der den Weltraum besuchte. Sieber tritt nun in seine Fussstapfen.

Europäische Raumfahrt will mit USA und China mithalten

Das neue Budget für die Esa haben die 22 Mitgliedsländer am Mittwoch auf dem Ministerratstreffen in Paris entschieden. Gegenüber dem bisherigen Budget ist das ein Plus von 17 Prozent, aber dennoch weniger als die von der Esa angestrebte Erhöhung auf rund 18 Milliarden Euro. Alle geplanten Raumfahrt-Vorhaben liessen sich dennoch ohne Einschnitte umsetzen, sagte Esa-Chef Josef Aschbacher.

Zu dem Budget der Raumfahrtagentur trägt die Schweiz mit gut 600 Millionen Franken bei – Deutschland rund 3.3, Frankreich 3.2 Milliarden Euro zum Vergleich. «Europa kann seine Raumfahrtambitionen erfüllen, so dass es mit China und den USA mithalten kann», sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zum Abschluss der Esa-Tagung. Das Budget ermögliche es der Esa, unabhängig und souverän im Weltraum zu operieren, ohne Aufgaben an China oder die USA delegieren zu müssen.

Aufgrund der bei den Ministertagungen zugesicherten Beiträge für Programme erhält die Schweiz Verträge für wissenschaftliche Projekte und für die Industrie. An der diesjährigen Tagung verpflichtete sich die Schweiz für Programme, die von der Erdbeobachtung und neuen Telekommunikationstechnologien über die Exploration bis hin zu Trägerraketen reichen.

Esa bildet Personen mit Behinderung zu Astronauten aus

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Erstmals stellte die Esa am Mittwoch auch «Parastronauten» vor. In der neuen Astronautenklasse werden nicht nur Berufsastronauten und Mitglieder der Astronautenreserve, sondern erstmals auch Astronauten mit einer körperlichen Behinderung auf Flüge und Aufenthalte im All vorbereitet. Letztere für ein «Durchführbarkeitsprojekt», wie die Esa schreibt.

Dafür hat die Esa ihre bislang äusserst strengen Kriterien geändert und Kandidaten und Kandidatinnen zugelassen, denen etwa ein Bein fehlt oder deren Beine Fehlbildungen aufweisen.

SRF 4 News, 23.11.2022, 16:00 Uhr ; 

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