- In Fussballstadien in der Schweiz soll künftig nur noch kommen, wer sich ausweisen kann – etwa mit einer Identitätskarte.
- Das hat die KKJPD, die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren, heute entschieden.
- Nun würden mit den zuständigen Bewilligungsbehörden in Städten und Kantonen Gespräche aufgenommen, wie der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker gegenüber SRF sagt.
Nach Ausschreitungen in Zürich und Luzern Mitte Oktober hatte Sportministerin Viola Amherd personalisierte Tickets gefordert, aber wenig Applaus von Fussballclubs und Fanorganisationen erhalten. Nun gewinnt die Idee Rückhalt unter den kantonalen Justiz- und Polizeidirektionen, die sich einstimmig dafür ausgesprochen haben.
Der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker bestätigt: «Wir haben einstimmig beschlossen, dass wir von den Bewilligungsbehörden Tickets gegen Identifikation fordern werden, und zwar für die nächste Fussballsaison.» Ob der Ausweis beim Ticketkauf kontrolliert wird oder erst beim Stadion, ist noch offen. An den Details arbeite eine Task-Force, so Winiker, in welcher auch die Ligen, Clubs und Polizei vertreten sei.
Oberste Fussballliga im Fokus
Im Vordergrund stehe die oberste Fussballliga – selbstverständlich sei das aber auch für Eishockeyspiele denkbar. Seit längerem gute Erfahrung damit mache zum Beispiel der EV Zug. Dort zeige sich, die Massnahme wirke präventiv gegen Fangewalt. Dass das auch für den Fussball gelte, davon sind die Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren überzeugt. «Weil man damit auch Rayonverbote überprüfen kann und es ist auch eine Verbesserung für die Ermittlungen der Polizei bei Vorfällen.»
Dass die Umsetzung des personalisierten Tickets diesen Sommer beim Walliser FC Sion nach Boykotten und Protesten wieder eingestellt worden ist, erwähnt Winiker hingegen nicht. Nur: Dass es organisatorisch funktionieren kann, das zeige die Covid-Zertifikatspflicht, sagt er.