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Managementfehler bei der Swiss?
Aus Rendez-vous vom 12.05.2022. Bild: Keystone
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Personalmangel in Luftfahrt Erste Flüge gestrichen – Managementfehler bei der Swiss?

Bald schon stehen die Sommerferien an und viele buchen aktuell ihre Ferien. Den Fluggesellschaften bereitet die grosse Nachfrage nach Reisen allerdings Kopfzerbrechen – auch der Swiss: Ihnen fehlt es an Personal.

Wie hat sich die Situation beim Flugpersonal in den letzten drei Jahren verändert? Die Löhne waren schon vor der Corona-Pandemie tief und hoch war auch schon die Arbeitsbelastung. Während der Pandemie haben sich die Bedingungen zusätzlich verschlechtert: beispielsweise durch die ständigen Maskendiskussionen an Board, oder auch die Restriktionen für das Personal. In China etwa waren Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter faktisch im Hotelzimmer bis zum Rückflug «gefangen» – da die Quarantänebestimmungen so streng waren. Teils mussten gar Schutzwesten getragen werden.

Das Personal der Swiss klagt über schlechte Entlöhnung und zu wenig Ruhezeiten. Gibt es Managementfehler bei der Swiss? Bis zu einem gewissen Grad. Gleichzeitig muss man sich aber auch wieder in Erinnerung rufen, dass die Fluggesellschaften zu Beginn der Pandemie unter extremem Druck standen: Sie hatten von einem Tag auf den andern keine Einnahmen mehr, aber gleichzeitig Millionenausgaben für die Rückerstattungen von Flugtickets und laufende Ausgaben.

So entwickelten sich die Personal-Zahlen bei Swiss

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Vollzeitstellen per Ende 2019:
Piloten 1395
Cabin Crew Member 4697
Bodenpersonal 3471
Total 9563

Vollzeitstellen per Ende 2020:
Piloten 1365
Cabin Crew Member 4442
Bodenpersonal 3319
Total 9126

Vollzeitstellen per Ende 2021:
Piloten 1286
Cabin Crew Member 3607
Bodenpersonal 3023
Total 7916

Swiss International Air Lines will neues Personal rekrutieren – wie schnell wird das spürbar für Angestellte und Reisende? Dies geht nicht von heute auf morgen. Bei neuem Personal dauert es mindestens drei Monate, bis man dieses auch einsetzen kann. Für Langstreckenflüge dauert es gar ein Jahr, bis die Ausbildung abgeschlossen ist. Selbst wenn die Swiss indessen sagt, dass sie dieses Jahr Personal im dreistelligen Bereich einstellen will – für eine spürbare Entlastung dauert es Monate.

Was bedeutet dies für die Passagiere und Passagierinnen? Es muss damit gerechnet werden, dass Flüge gestrichen, zusammengelegt oder verschoben werden. Aus dem guten Grund, da es an Personal mangelt.

Liegt die Wurzel des Problems bei den Fluggesellschaften darin, dass Reisende nicht mehr bereit sind, den «wahren Preis» fürs Fliegen zu bezahlen? Die Fluggesellschaften haben uns bis zu einem gewissen Grad weisgemacht, dass Fliegen fast nichts kostet. Sie haben einander stets mit noch tieferen Tarifen unterboten. Doch die Swiss steht in Konkurrenz zu Fluggesellschaften aus Osteuropa oder dem arabischen Raum – diese zahlen ihrem Flugpersonal ganz andere Löhne. Gleichzeitig hat auch die Swiss-Führung realisiert, dass sie die Arbeitsbedingungen nun verbessern muss.

Wie will Swiss die Arbeitsbedingungen verbessern? Swiss kommt ihren Angestellten entgegen. Beispielsweise indem die Aufenthalte in fernen Destinationen verlängert werden – von einer auf zwei Nächte. Zusätzlich sollen auch Früh- und Spät-Schichten wieder zusätzlich abgegolten werden. Natürlich auch in der Hoffnung, so Personal zu finden.

Rendez-vous, 12.05.2022, 12:30 Uhr;

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