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Engpass bei Impfstoffen
Aus Tagesschau vom 04.02.2018.
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Pflichtlager bleiben leer Engpass bei Impfstoffen in der Schweiz

Der Bund hat seit einiger Zeit Massnahmen ergriffen, um besser auf Lieferengpässe bei Impfstoffen reagieren zu können. Dank einer Meldepflicht erfährt das BAG frühzeitig, wenn Impfstoffe knapp werden. Ausserdem hat der Bund im Herbst 2016 den Aufbau eines Pflichtlagers für Impfstoffe beschlossen. Doch das dauere länger als erwartet und es gebe auch keine zeitliche Frist zur Erfüllung der Auflage, erklärt das zuständige Bundesamt.

Engpässe sind ein weltweites Problem

«In einem Markt mit enger Versorgung kann man nicht sehr einfach Pflichtlager aufbauen. Ich denke auch, dass wir als Schweizer so solidarisch sein müssen, dass wir nicht sagen, wir schauen nur für uns und nehmen den Impfstoff allen anderen weg», sagt Stefan Mühlebach vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL).

Denn Engpässe bei Impfstofflieferungen sind ein weltweites Problem. Während immer mehr Menschen auf Impfungen angewiesen sind, produzieren immer weniger Firmen diese Impfstoffe. Besonders schwierig wird es, wenn auch Impfstoffe betroffen sind, die für die Grundimmunisierung von Kleinkindern wichtig und nicht durch andere Präparate zu ersetzen sind, etwa die Impfung gegen Starrkrampf oder Keuchhusten.

Manche Stoffe ersetzbar

Mittlerweile wissen sich Kinderärzte aber oftmals zu helfen. So fehlt derzeit am Kinderspital Zürich beispielsweise ein Impfstoff gegen Hepatitis B für Neugeborene. Um ihn zu ersetzen, muss Kinderarzt Christoph Berger im Notfall den Impfstoff für Erwachsene in kleineren Dosen anwenden.

Es sei wichtig, dass die Neugeborenen geimpft würden, sagt Berger. Kinder könnten sich bei der Geburt anstecken, wenn die Mutter Hepatitis B habe. «Da gibt es keine Toleranz.»

Doch nach einer Entspannung auf dem Impfstoffmarkt sieht es mittelfristig nicht aus. Derzeit sind mehrere Impfstoffe bei den Herstellern nicht verfügbar und das bleibt zum Teil bis zum Ende des Jahres so.

Schwieriger Impfstoffmarkt

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Die Impfstoffherstellung ist aufwendig und teuer. Für viele Hersteller ist sie deshalb wenig attraktiv. Das hat zu einem Konzentrationsprozess auf dem Markt geführt. Nur noch wenige Pharmaunternehmen stellen überhaupt Impfstoffe her. Wenn dann ein Problem an einem Produktionsort entsteht, wirkt sich das sofort auf die Verfügbarkeit aus.

In der Schweiz stammen fast 90 Prozent aller Impfstoffe vom Pharmariesen GlaxoSmithKline. Das Unternehmen startete vor fast zehn Jahren mit der Planung einer zusätzlichen Fabrik in Belgien. Ab 2019 sollen dort weltweit knappe Antigene für Impfstoffe produziert werden.

Mühlebach ist deshalb ziemlich zuversichtlich. Er hofft, die Pflichtlager bis spätestens 2019 aufbauen zu können. Damit wäre dann der Normalverbrauch von etwa vier bis fünf Monaten abgedeckt.

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