Die meisten älteren Menschen wollen trotz einer Gehbehinderung mobil bleiben und mit Zug, Tram oder Bus unterwegs sein. Aus diesem Grund testen die Basler Verkehrsbetriebe BVB ein neuartiges System, mit dem Seniorinnen und Senioren ihren Rollator während der Fahrt fixieren können, wie die Sendung «Schweiz aktuell» berichtet.
Am Dienstag haben mehrere Testpersonen das System, das als erstes in einem BVB-Bus montiert ist, ausprobiert. Die Handhabung ist ziemlich simpel: Aus einer Halterung in der Nähe des Niederflureinstiegs wird eine Art Teppich ausgerollt. Dieser wird anschliessend über den Sitzbereich des Rollators gelegt. Während der Fahrt sitzt der Fahrgast auf dem «Teppich» und der Sitzfläche seines Rollators.
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Bild 1 von 6. In einem gelben Kasten ist der Sitz-Teppich versorgt, der während der Fahrt den Rollator stabilisiern soll. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 6. So gehts: Der Rollator wird an die Halterung geschoben und die Bremse fixiert. Bildquelle: rollator-rest.com.
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Bild 3 von 6. Der ausrollbare Sitzteppich wird herausgezogen und über den Sitzbereich des Rollators gelegt. Zur Fahrt sitzt man auf Sitzteppich und Rollator. Bildquelle: rollator-rest.com.
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Bild 4 von 6. Pascal Lippmann (rechts) hat das System erfunden und zusammen mit Designer Fredi Dubach einen ersten Prototypen entworfen. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 6. Eine Seniorin testet das System mit ihrem Rollator. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 6. Falls das System in Basel funktioniert, soll es auch von anderen Verkehrsbetrieben übernommen werden. Bildquelle: SRF.
Grosser Vorteil dieses Systems sei, dass der Rollator während der Fahrt nicht kippt oder sich verschiebt, sagt Pascal Lippmann von der Firma Pryo Consult. Lippmann hat das System erfunden und zusammen mit einem Designer entwickelt. Die Situation entspreche punkto Sicherheit derjenigen eines normalen Passagiersitzes. «Man sitzt fast wie auf einem normalen Sitz im Bus.»
Am Dienstag konnten die ersten Rollator-Benutzerinnen das System testen und waren sehr zufrieden. «Ich fühle mich sehr sicher. Diese Erfindung ist toll», schwärmt Paula Lauper. Ob der «Rollator-Rest» bei Seniorinnen und Senioren den Alltagstest besteht, zeigt sich in den nächsten Wochen.
Test in Basel, weitere Städte noch offen
«Wenn sich unsere Erwartungen erfüllen, werden wir das System voraussichtlich übernehmen», sagt Alexander Klett, Leiter Technik bei den BVB. Laut Lippmann koste eine einzelne Vorrichtung gegen tausend Franken, dazu komme noch der Installationsaufwand. Ob auch andere Verkehrsbetriebe die Lösung übernehmen, hänge vom Test in Basel ab.