Was hat Coop entschieden? Kundinnen und Kunden können leere Plastikflaschen in gewissen Filialen von Coop nicht mehr kostenlos abgeben. Dazu gehören zum Beispiel Verpackungen von Shampoos oder Reinigungsmitteln. Die neue Regelung gilt bereits in Teilen der Kantone Basel-Stadt, Basel-Land, Zürich, Bern, St. Gallen, Schaffhausen und Graubünden. PET-Flaschen nimmt Coop weiterhin überall entgegen.
Warum hat Coop so entschieden? Seit Anfang Jahr gibt es den «Recybag». Das ist ein neuer, national einheitlicher Sack für die ganze Schweiz, lanciert vom Schweizer Detailhandel und von Lebensmittelkonzernen wie Nestlé, Unilever und Emmi. Ein violetter 35-Liter-Sack soll Fr. 1.60 kosten. In Coop-Filialen, wo der «Recybag» erhältlich ist, gibt es die bisherigen Recyclingstationen für Plastikflaschen nicht mehr.
Was machen die anderen? Bisher sind die anderen Detailhändler kulanter. Migros, Lidl und Aldi zum Beispiel nehmen alte Plastikverpackungen weiterhin entgegen.
Welches Problem soll der «Recybag» lösen? In der Schweiz landen jährlich 195'000 Tonnen Plastikverpackungen im Abfall. Im neuen Sack können Konsumentinnen und Konsumenten alle möglichen Plastikarten entsorgen. Laut Coop sparen sie dabei auch Geld bei den normalen Gebührensäcken. Der «Recybag» kann bei Detailhändlern oder bei Sammelstellen abgegeben werden.
Gibt es Kritik? Die Nichtregierungsorganisation Greenpeace hatte den «Recybag» anfangs Jahr kritisiert, weil er den Bedarf an neuem Plastik nicht verringere. In den letzten Tagen haben sich über soziale Medien Kundinnen und Kunden gemeldet, welche die neue Regelung unpraktisch finden. Coop-Sprecher Kevin Blättler sagt allerdings auf Anfrage, dass beim Coop-Kundendienst bislang keine negativen Reaktionen zu diesem Thema eingegangen seien.