Es wird gehämmert, gebohrt, gepflastert: Das Berner Quartier Breitenrain erhält eine neue Strasse – gleich hinter der Kornhausbrücke beginnt die Baustelle. Deshalb ist die Brücke sechs Wochen lang nicht befahrbar.
Aber: Begehbar ist sie. Und das nützt der Verein «Sur Le Pont» aus. Während sechs Wochen hat es auf der Brücke Essensstände, ein kleines Kino unter freiem Himmel, es wird Yoga gemacht oder Fitness. «Hier muss man keine Angst haben», sagt Organisator Tereq Timmers.
Denn: Nicht jede und jeder darf auf die Brücke. Es gilt das 3G-Prinzip: Man muss also genesen, getestet oder geimpft sein, um auf der Kornhausbrücke verweilen zu können. Damit auch Menschen ohne Covid-Zertifikat ein solches erhalten, gibt es gleich vor dem Eingang ein Testzentrum.
Das Testen ist gratis. Deshalb stehen auch Menschen in der Schlange, die gar nicht auf die Brücke wollen, zum Beispiel drei junge Touristen aus Spanien. Sie brauchen einen Antigen-Test für ihre Heimreise. Fünfzehn Minuten später sind sie negativ getestet und zufrieden.
«Unsere Erfahrung zeigt, dass die wenigsten bisher geimpft sind. Das Testzentrum ist also wichtig für unseren Anlass», sagt Tereq Timmers. «Anfangs hatten wir noch Bedenken, ob es das Zentrum wirklich braucht. Diese sind mittlerweile verflogen.»
Hat man das Covid-Zertifikat am Eingang präsentiert, ist der Weg frei und man darf auf die Kornhausbrücke. 1000 Menschen gleichzeitig dürfen sich dort aufhalten. Meist sind es deutlich weniger, pro Tag insgesamt zwischen 3000 und 5000, heisst es vom Organisator.
Die Personenbeschränkung ist eine der Vorgaben der Stadt Bern. Doch für ein Brückenfestival muss man noch viele weitere Dinge abklären: «Wir hängen ja quasi in der Luft», sagt Tereq Timmers. Ein Ingenieurbüro habe die Statik der Brücke geprüft, es gebe ein Sicherheitskonzept und eine Studie für die Lenkung der Menschenmenge. Nur so kann dieses einzigartige Festival sicher durchgeführt werden.