Mit einer App per Telefon kann man den Bus im Raum Brugg/AG neuerdings bestellen. Die App zeigt einem die ungefähre Ankunftszeit und pünktlich fährt schliesslich ein sechsplätziger Kleinbus vor.
Eigentlich handelt es sich hier um ein Taxi – Postauto macht daraus allerdings einen Bus. Denn der «Kollibri»-Bus sammelt auf dem Weg zur gewünschten Destination noch weitere Fahrgäste auf.
Bedarfsgerechter Einsatz
Bei Postauto verantwortet Martina Müggler dieses Projekt. Sie ist in der neuen Geschäftsleitung für Innovationen zuständig. Da habe man mit der digitalen Technologie viele Möglichkeiten, erklärt sie. «Das sind Möglichkeiten, um die Kapazitäten – also unsere Fahrzeuge – besser auszulasten. Wir können diese bedarfsgerechter einsetzen. Da, wo die Nachfrage auch besteht, können wir dank der Digitalisierung, dank dieser Hilfsmittel eben auch neue und bessere Angebote schaffen, die unsere Ressourcen schonen.»
Wenn zu schlecht frequentierten Zeiten grosse leere Busse herumfahren, sei dies nicht unbedingt sinnvoll. Zudem profitierten auch die Passagiere, sagt Müggler. Und zwar durch mehr Flexibilität: Man muss nämlich zu keiner Haltestelle laufen.
Mobilitätsbeispiel Helsinki
Die neue Innovationschefin bei Postauto hat die Mobilitätstrends in verschiedenen Ländern studiert. Überall werde Neues ausprobiert. Interessant sei beispielsweise Helsinki. Dort will man keine Privatfahrzeuge mehr in der Stadt, sondern nur noch Mobilitätsabos, erläutert Müggler: «Das Interessante an diesem Konzept ist, dass es auch nach einer Flatrate abgerechnet wird. Das heisst, wie bei einem Handy-Vertrag zahle ich einfach pro Monat einen Fixbetrag und kann dann beliebig viele Fahrten, Automieten oder auch Bike-Sharing-Mieten beziehen».
Entscheid nach Testbetrieb
In Brugg probiert die Postauto AG nun mit «Kollibri» etwas Neues aus. Ob es funktioniert, muss sich allerdings noch zeigen. Nach einem einjährigen Testbetrieb wird entschieden, ob diese Bustaxi-Idee auch andernorts eingeführt werden könnte.