Auch Schweizer Kunden sollen im Zuge des Abgas-Skandals von Umsteigeprämien und Softwareupdates der deutschen Autohersteller profitieren. Das sagte Bundespräsidentin und Verkehrsministerin Doris Leuthard in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Leuthard geht davon aus, dass die Ergebnisse des Diesel-Gipfels auch für die Schweiz gelten werden. «Ich sehe keinen Grund, Schweizer Käufer anders zu behandeln als deutsche», sagte sie.
«Bundesrat nicht zu passiv»
Zugleich wehrte sich die Verkehrsministerin gegen den Vorwurf, der Bundesrat verhalte sich im Abgas-Skandal zu passiv. Die Regierung sei in dieser Frage seit dem ersten Tag aktiv.
«Wir wissen, welche Konsumenten betroffene Fahrzeuge gekauft haben. Die Importeure haben uns zugesichert, dass sie Autos mit unzulässiger Software umrüsten oder für eine Entschädigung bezahlen. Und wir führen bald eine neue Messmethodik ein, die sicherstellt, dass die gemessenen Werte der Realität entsprechen», sagte Leuthard.
Freiwilliges und kostenloses Softwareupdate
Die deutschen Autohersteller hatten auf dem Diesel-Gipfel Anfang August zugesagt, insgesamt rund fünf Millionen Dieselautos mit den Abgasgrenzwerten Euro 5 und Euro 6 freiwillig nachzurüsten. Darin enthalten sind die rund 2,5 Millionen Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns, die bereits ein Update erhalten haben.
Das freiwillige und kostenlose Softwareupdate bieten neben Volkswagen auch BMW, Daimler und Opel an. Das Update soll den Herstellern zufolge keinen Einfluss auf Motorleistung, Verbrauch und Lebensdauer haben.