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Professionelle Hacker am Werk Grosser Cyberangriff auf Uni Zürich: Polizei ermittelt

  • Kriminelle versuchen immer noch, in die Systeme der Universität Zürich zu gelangen.
  • Die Universität sei daran, die Cyberangriffe abzuwehren, schreibt die Hochschule auf Anfrage.
  • Allein im letzten Monat nahmen Hacker im In- und Ausland rund ein Dutzend Hochschulen ins Visier.

Öffentlich machte die Universität Zürich die Attacke am Donnerstag. Sie sei das Ziel eines ernsten Cyberangriffs, teilte die Hochschule auf ihrer Website mit. Und weiter hiess es: Die Urheber scheinen äusserst professionell vorzugehen.

Auf Anfrage von SRF bestätigt die Universität Zürich am Freitag, dass der Hackerangriff immer noch läuft. Zur Bekämpfung der Attacke wurden die internen Massnahmen verstärkt. Auch die Kantonspolizei ist involviert. «Wir stehen in Kontakt mit der Universität Zürich und ermitteln», sagt Polizeisprecher Florian Frei.

«Rund ein Dutzend Hochschulen angegriffen»

Dass Hacker eine Universität ins Visier nehmen, ist keine Ausnahme. «Allein im letzten Monat wurden rund ein Dutzend Hochschulen angegriffen», sagt SRF-Digital-Experte Peter Buchmann. Solche Cyberattacken gab es in letzter Zeit auch in Deutschland, Österreich und den Niederlanden.

Studentinnen und Studenten der Uni Zürich
Legende: Wegen des Cyberangriffs mussten die Studierenden der Uni Zürich ihre Passwörter wechseln (Archivbild). KEYSTONE / Alexandra Wey

Attraktiv für Kriminelle sind die Universitäten, weil sie eine hochkomplexe IT-Infrastruktur haben. «Das macht es für die Hochschulen anspruchsvoll, ihre Systeme wirksam zu schützen.» Mit ihren Attacken verfolgen die Hacker meist folgende Ziele:

  1. Sie versuchen, grosse Datenspeicher zu verschlüsseln. Den Hochschulen fehlt dadurch der Zugriff auf ihre Daten. «In solchen Fällen verlangen die Angreifer Lösegeld für einen Schlüssel, mit dem das Opfer die Daten wieder entschlüsseln kann», sagt Buchmann. Haben die Hochschulen ein Back-up der Daten, läuft der Angriff ins Leere.
  2. Die Angreifer probieren, sich grosse Datensammlungen zu sichern. «Solche Daten wie Personenverzeichnisse können sie anschliessend auf dem Schwarzmarkt verkaufen.»
  3. Die Universität Zürich äusserte sich am Freitag nicht zu möglichen Datenverlusten oder Lösegeldforderungen. Dies habe taktische Gründe, schrieb die Hochschule auf Anfrage. Bereits am Donnerstag hatte die Uni ihre Studentinnen und Mitarbeiter dazu aufgefordert, umgehend ihre Passwörter zu ändern.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 03.02.22, 06.31 Uhr ; 

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