Terrorismus bekämpfen und Radikalisierung früh erkennen: Das ist das Ziel eines nationalen Aktionsplans zur Verhinderung von gewalttätigem Extremismus. Diesen müssen die Kantone nun umsetzen. Die Luzerner Polizei hat dafür die Stelle eines «Brückenbauers» geschaffen.
SRF News: Siro Burkard, sie sind der erste polizeiliche «Brückenbauer» der Zentralschweiz. Was hat Sie daran gereizt, die Stelle zu übernehmen?
Siro Burkard: Mich hat das Arbeiten mit verschiedenen Kulturen schon länger interessiert. Ich habe mich auch gezielt in diesem Bereich weitergebildet. Die Stelle als «Brückenbauer» ist die perfekte Mischung von meinem polizeilichen Hintergrund und meinem Interesse an Kulturen.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag nun aus?
Ich bin die Verbindungsperson zu verschiedenen ausländischstämmigen Personen, die sich in Vereinen oder Gruppierungen organisieren.
Ich will gegenseitiges Vertrauen schaffen.
Damit will ich vor allem gegenseitiges Vertrauen schaffen. Ausserdem biete ich Unterrichtslektionen an, die in Integrationsangebote eingebunden werden können. Dort geht es darum zu zeigen, was die Arbeit der Polizei in der Schweiz ausmacht, und über Gesetze, Rechte und Pflichten aufzuklären.
Wenn Sie mit ausländischen Vereinen in Kontakt treten: Worum geht es dabei konkret?
Es geht primär darum, im Gespräch den direkten Austausch zu fördern. Meine Arbeit ist aber noch im Aufbau. Konkret greife ich gerne auf ein Beispiel der «Brückenbauer» in Zürich zurück: Dort fragte ein brasilianischer Verein nach, welche Regeln gälten, wenn Familienangehörige während der Corona-Zeit in die Schweiz einreisen möchten. Die «Brückenbauer» fassten darauf in einem Video-Referat zusammen, was rechtlich zu beachten ist.
Was machen Sie, wenn Sie trotzdem auf einen Verdachtsfall stossen?
Dann ist es wichtig, dass ich den Verdacht möglichst frühzeitig an die richtige polizeiliche Stelle weiterleite, damit diese entsprechende Massnahmen ergreifen kann. Als «Brückenbauer» bin ich dabei aber nur beratend tätig – von der Seite der meldenden Person.
Das Gespräch führte Evelyne Fischer.