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Raumplanungsgesetz Raumplanungsgesetz: Rückenwind für Gegner

Allein mit verdichtetem Bauen könnte ein Fünftel des erwarteten Bevölkerungswachstums in der Schweiz aufgefangen werden. Das zeigt eine neue Studie. Ist das neue Raumplanungsgesetz damit überflüssig?

Experten der Hochschule für Wirtschaft Zürich  rechnen vor: Bereits mit einem bis zwei Stockwerken pro Gebäude mehr könnte enorm viel zusätzlicher Wohnraum in der Schweiz geschaffen werden. Konkret erwarten die Experten, dass ein Fünftel des künftigen Bevölkerungswachstums aufgenommen werden kann.

Für den Schweizerischen Gewerbeverband wird damit das umstrittene Raumplanungsgesetz hinfällig. Er wehrt sich gegen die Reduzierung von überdimensionierten Bauland-Reserven.  Das Potenzial für neuen Wohnraum durch verdichtetes Bauen sei aber schweizweit hoch, wie Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands sagt. In Bern und Basel sei es sogar noch höher als in Zürich und auch in den Gemeinden sei Potenzial vorhanden.

Befürworter sehen Bauzonen im Grünen weiter unter Druck

Ein Paar steht vor einem Hochhaus im Westen Berns
Legende: Verdichtetes Wohnen in Berns Westen. Keystone

«Das Bauen auf der grünen Wiese ist im Normalfall einfacher, billiger und weniger aufwändig», sagt Hans-Ulrich Bächtold, Geschäftsführer des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA). Es geniesse in der Schweiz nach wie vor höhere Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Anreize zum verdichteten Bauen seien deshalb nur mit Verkleinerung der Bauzonen zu erreichen.

Einig sind sich Befürworter und Gegner darin, dass in Zukunft verstärkt verdichtet gebaut werden soll. Befürworter des neuen Raumplanungsgesetzes wollen mittels Gesetzesrevision den Druck erhöhen, Gegner wiederum sehen die Lösung in einer Lockerung der Bauvorschriften.

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