- In Bern hat am Nachmittag eine Demonstration für das Recht auf Asyl stattgefunden.
- Ein Reporter der Nachrichtenagentur SDA zählte gegen 1000 Teilnehmende. Die Organisatoren sprechen von 3000.
- Die Demonstrierenden zogen von der Berner Schützenmatte vor das Bundeshaus in der Innenstadt.
- Dabei wurde die Schweizer Asyl- und Migrationspolitik kritisiert: Diese sei geprägt von Ausgrenzung und Entrechtung.
Die Kundgebung stand unter dem Motto «Zwischen uns keine Grenzen». Zur Demo aufgerufen hatten die migrationspolitische Bewegung Solidarité sans frontières sowie mehr als hundert weitere Organisationen und Parteien.
Das Asyl- und Migrationsregime sei geprägt von Ausgrenzung und Entrechtung, wurde kritisiert. Viele Menschen, die hier lebten, würden auf ihre Migrationsgeschichte reduziert und rassistisch ausgegrenzt. Das müsse sich ändern. «Wir alle sind Teil einer offenen und vielfältigen Gesellschaft», hiess es in dem Aufruf. «Wir lassen uns nicht spalten.»
Reaktion auf Entscheid des Nationalrats
Der Nationalrat hielt am Dienstag eine ausserordentliche Session zum Thema Asyl ab. Die Motion, die vorläufig Aufgenommenen das Recht nehmen will, Familienangehörige in die Schweiz zu holen, nahm er mit 105 zu 74 Stimmen und mit 9 Enthaltungen an, gegen den Willen des Bundesrates.
Der Nationalrat führte die mittlerweile dritte ausserordentliche Asyl-Session innerhalb weniger Monate durch. Der Tonfall der Debatte war zeitweise emotional.