- Zweimal wischen auf dem Smartphone und die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr ist bezahlt. Das bietet eine neue Ticket-App.
- Der Haken: Nicht die SBB, sondern die regionalen Verkehrsverbunde führen die App ein.
- Die SBB sieht sich jedoch nicht in Zugzwang
Ein Wisch über das Display des Smartphones und einsteigen. Anhand der Standortermittlung des Handy erkennt das System die zurückgelegte Strecke und verrechnet das günstigste Ticket. Ein zweiter Wisch beendet die Fahrt und am Ende des Tages folgt die Abrechnung.
So soll es einfacher werden für den Bahnkunden, wenn Billett-Automaten nicht aufgesucht werden müssen. Das begrüsst auch der Interessenverband der Bahnkunden, Pro Bahn. Dennoch: «Negativ ist, dass dieses System nicht verbundübergreifend ist», meint Bruno Eberle von Pro Bahn.
Druck auf SBB und Postauto
Freie Fahrt gilt also nur innerhalb der Verbundregion. Das Fairtiq-System eingeführt haben die Tarifverbunde Freiburg, Bern, Luzern, sowie Zug und Engadin. Ab Juni folgen die Ostschweiz und Liechtenstein, ab Juli Graubünden.
Trotz diesem Manko hofft Eberle, dass Bewegung in den Markt kommt. Denn mit der neuen App werde Druck auf SBB und Postauto ausgeübt. Die Einführung eines schweizweiten Systems wäre dringend nötig.
«Wir wollen die beste Lösung für die Kunden»
Die SBB arbeite an einer vergleichbaren App. Zurzeit werde getestet und in zwei Jahren sei man so weit, erklärt SBB-Mediensprecher Staphan Wehrle. «Es geht hier nicht um einen Wettkampf oder um ein Wettrüsten», meint Wehrle weiter. Bei der SBB sei man überzeugt, dass man an der besten Lösung dran sei.
Am Schluss entscheiden die Kunden, in dem sie die Ticket-App nützen oder nicht.