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Mit Covid-19 im Reisecar durch Irland
Aus Kassensturz vom 23.08.2022.
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Reise-Ärger Mit Covid-19 im Reisecar durch Irland

Nicht besuchte Sehenswürdigkeiten, Ansteckungen mit Covid-19: Eine Irlandreise mit fadem Nachgeschmack.

Grüne Landschaften, beeindruckende Klippen, historische Städtchen. Annemarie Ulmi-Lieber freute sich sehr auf ihre Irland-Reise. Die pensionierte Kindergärtnerin buchte eine 10-tägige Busreise für 1937 Franken, durchgeführt von Knöpfel-Reisen aus Winterthur. Der Prospekt des Veranstalters versprach viele schöne Erlebnisse. Während der Reise besuchte die Gruppe auch diverse Sehenswürdigkeiten, doch einige im Reiseprogramm genannte Destinationen wurden nicht angefahren.

Reiseprogramm nicht erfüllt

Zum Beispiel stand im Reiseprogramm unter Tag 5: «In Burren sollten Sie den frischen Räucherlauchs in einem der typischen Smokehouses probieren.» Als Annemarie Ulmi-Klieber am 5. Tag unterwegs fragte, wann der Bus dort ankomme, hiess es, da sei man schon lange vorbeigefahren, mangels Platz im Programm.

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Annemarie Ulmi-Lieber: «Diese Reise hätten wir uns auch am TV anschauen können.»
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Auch durch den Killarney-Nationalpark, der im Programm als «Wanderparadies» gepriesen wird, fuhr der Bus ohne Stopp. Und die englische Stadt Bristol, die am 8. Tag auf dem Plan stand, wurde ebenfalls nicht besucht. Annemarie Ulmi-Klieber fasst zusammen: «Ich habe erwartet, dass wir die Sehenswürdigkeiten, die im Reiseprogramm angepriesen wurden, auch wirklich besuchen können. Das alles war sehr frustrierend.»

Positives Testergebnis mit negativen Folgen

Doch damit nicht genug: Während der Reise wurde eine Teilnehmerin krank, der Reisebus fuhr daher zu einem Krankenhaus. Annemarie Ulmi-Klieber erinnert sich: «Dort hiess es, die Frau habe sich mit Covid-19 angesteckt und müsse zur Überwachung bleiben. Sie rieten der Reiseleitung, alle Businsassen auf Covid-19 zu testen.» Laut Ulmi-Klieber geschah das aber nicht – obwohl fast nur ältere Personen im Bus sassen.

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Kurz darauf wurde auch die ehemalige Kindergärtnerin krank. Sie organisiert sich auf eigene Faust einen Covid-Schnelltest. Das Resultat: positiv. Umgehend teilte sie das der Reiseleitung mit und wollte anschliessend auch die Mitreisenden informieren. «Doch die Reiseleitung meinte, nein, das tust du nicht. Auf keinen Fall.»

Wieder zu Hause bestätigte auch der PCR-Test die Ansteckung mit Corona. Nun forderte Annemarie Ulmi-Klieber ihr Geld zurück.

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Reiserechtsexperte Prof. Vito Roberto: «Wer reist, muss heute damit rechnen, dass jemand Covid hat.»
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Rechtliche Einschätzung: Programm gilt

Was die Covid-Erkrankung betrifft, sieht Reiserechtsexperte Vito Roberto allerdings wenig Chancen für eine Rückerstattung. Der Reiseveranstalter habe zwar eine Schutzpflicht und müsse die Reisenden warnen. Aber: «Heutzutage muss man auf einer solchen Reise mit einer Covid-Ansteckung rechnen. Hier wird man rechtlich kaum etwas unternehmen können.»

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Reiserechtsexperte Prof. Vito Roberto: «Man darf davon ausgehen, dass die im Prospekt aufgeführten Sehenswürdigkeiten auch besucht werden.»
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In puncto Programm indes sieht Roberto einen möglichen Anspruch auf Rückerstattung. Entscheidend sei, wie der Kunde den Prospekt versteht: «In der Regel darf man davon ausgehen, dass die Sehenswürdigkeiten, die im Prospekt sind, tatsächlich auch besichtigt werden.»  

Knöpfel-Reisen will vor der Kamera keine Auskunft geben. Das Busunternehmen schreibt «Kassensturz» auf Anfrage: «Unser Unternehmen setzt auf bestmögliche Qualität. Auf der Reise nach Irland gab es besondere Herausforderungen. Gerne klären wir die Angelegenheit direkt mit der betroffenen Kundin.»

Kassensturz, 23.08.22, 21:05 Uhr

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