Die Anbieter von Carreisen gehören zu den Unternehmen, die stark unter der Corona-Pandemie zu leiden haben. Und nach wie vor ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Im Gegenteil: parallel zu den steigenden Coronafallzahlen steigen auch die Sorgen bei den Carunternehmen.
Während bei anderen Reiseanbietern der Trend wieder nach oben zeigt und Airlines und Hotels wieder gute Auslastungen verzeichnen, bleiben Carreisen unbeliebt. Das hat unter anderem mit der Zielgruppe zu tun, die meist etwas älter ist und damit eher zur Corona-Risikogruppe zählt. Eine mehrstündige Fahrt in einem engen Car erscheint da – trotz Schutzmassnahmen – für viele nicht allzu verlockend.
Nur noch ein Viertel des Umsatzes
Das Buchungsverhalten sei flau, bestätigt beispielsweise Christian Merz. Er ist Geschäftsführer des Aargauer Unternehmens Merz Reisen. «Wir wissen nicht, ob die Fasnacht oder Weihnachtsmärkte stattfinden und Firmenausflüge werden nur sehr verhalten durchgeführt», so Merz. Das aktuelle Jahr laufe ähnlich schlecht wie 2020, auch wenn im Sommer wieder Reisen ins Ausland möglich waren. Carreisen gingen etwa nach Elba oder ins Südtirol.
Ebenfalls bloss mit einem Viertel des Umsatzes von 2019 rechnet das Solothurner Unternehmen Schneider Reisen. Das Unternehmen leidet stark unter der Pandemie: Von den ursprünglich 55 Angestellten arbeiten heute noch 27 im Unternehmen. Man halte sich auch mit Auftragsfahrten mit Lastwagen über Wasser, sagt Geschäftsführer Patrick Schneider.
Beide Unternehmen sind für die Zukunft äusserst skeptisch. Patrick Schneider rechnet mit zwei bis drei Jahren, bis die ursprünglichen Buchungszahlen wieder erreicht werden könnten – sofern die Pandemie überwunden wird. Sogar pessimistischer äussert sich Christian Merz: «Ob es je wieder so wird wie vor der Pandemie, da bin ich nicht so sicher.»