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Rekordjahr möglich Rhein-Schifffahrt im Hoch

  • Der Wasserweg auf dem Rhein war eine der Möglichkeiten, auszuweichen, als die Bahnstrecke zwischen Rastatt und Baden-Baden unterbrochen war und im Nord-Süd-Güterverkehr nichts mehr ging.
  • Das war zwischen vergangenem August und Oktober – und bescherte der Schifffahrt auf dem Rhein Rekordumsätze.
  • Seit drei Monaten ist die Bahnstrecke zwar wieder in Betrieb. Doch für die Rhein-Schifffahrt in Basel hat sich wenig geändert: die Kunden bleiben.

Normalerweise gibt es am Rheinhafen in Basel gegen Jahresende eher weniger zu tun. Dieses Jahr ist es anders. Die Container stapeln sich meterhoch. Das Logistikunternehmen Contargo, das Bahn- und auch Schiffstransporte anbietet, stellt fest, dass viele Kunden dem Wasserweg treu geblieben sind. Dies, auch nachdem die Strecke zwischen Rastatt und Baden-Baden für den Bahnverkehr wieder geöffnet ist.

«Es hat uns schon etwas überrascht und gefreut, dass die Rheinschifffahrt von diesem Unfall profitieren konnte. Unsere Kunden haben festgestellt, dass der Rhein sehr verlässlich ist», sagt der Geschäftsführer von Contargo, Daniel Kaufmann, zur «Tagesschau».

In der Zeit des Streckenunterbruchs konnten die Güterzüge nicht mehr oder nur mit grossen Umwegen fahren. Die Rheinschifffahrt profitierte davon: Die Statistik zeigt, dass die Zahl der beförderten Container in diesen Monaten deutlich höher liegt. Auch noch ab dem Oktober, als die Bahnstrecke wieder befahrbar war, bleibt die Container-Menge ungefähr ein Drittel höher.

Mehrfaches profitieren

Der Streckenunterbruch in Rastatt kam in einem günstigen Moment für den Direktor der Rheinhäfen. Hans-Peter Hadorn macht sich für einen Ausbau des Hafens stark. Ein neues Hafenbecken könnte direkt bis zur Bahnlinie reichen. Das würde ein noch schnellers Umladen vom Schiff auf die Bahn – und umgekehrt – ermöglichen.

«Wenn das schon in Betrieb gewesen wäre, hätten wir das 2 bis 3-Fache an Umleitungskapazität umschlagen können. Mit dem Vorteil, dass es dann ab der Schweiz dann nicht auf der Strasse weitergegangen wäre, sondern auf der Schiene. Auch im Transitverkehr», sagt Hadorn weiter.

Der Bund hat im September unterstrichen, dass er bereit ist, die Hälfte der Kosten von 100 Millionen zu übernehmen. Man könnte deshalb sagen: Die Rheinschifffahrt konnte vom Rastatt-Unterbruch gleich mehrfach profitieren.

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