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So viele Steuersünder wie noch nie melden sich
Aus 10 vor 10 vom 22.11.2017.
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Reuige Steuersünder Kantone freuen sich über Hunderte Millionen an Nachsteuern

  • Das Schweizer Bankgeheimnis gegenüber dem Ausland ist Geschichte. Nun gilt der Automatische Informationsaustausch (AIA).
  • Steuersünder fürchten den AIA mit der EU. Dies führt zu einer steigenden Zahl von Selbstanzeigen, wie die Kantone bestätigen.
  • Aus Angst vor juristischen Konsequenzen wollen viele Steuersünder reinen Tisch machen. 10'000 Dossiers reuiger Steuertrickser haben die Schweizer Treuhänder in den letzten Monaten bearbeitet.

Doch um wie viele Schweizer Steuersünder geht es? «10vor10» hat bei allen Kantonen nachgefragt. 19 Kantone gaben eine Antwort und das Verdikt ist klar: In allen Kantonen ist die Zahl der Selbstanzeigen deutlich angestiegen.

Eine starke Zunahme im Vergleich zum Vorjahr melden die Kantone im Mittelland. Mindestens verdoppelt hat sich die Zahl der Selbstanzeigen in den meist ländlichen Kantonen.

Sogar um ein Vielfaches an Dossiers wurden in den Westschweizer Kantonen eingereicht. Allein der Kanton Genf rechnet bis Ende Jahr mit 10'000 Selbstanzeigen. Gesamtschweizerisch könnten bis Weihnachten 30'000 Steuersünder Reue zeigen.

Anzahl der Selbstanzeigen im Vergleich zu 2016

Kanton2016
Aktuell

AG725952
AR~40
167
AI
k.A.k.A.
BL7971500
BS381965
BE1150«starke Zunahme»

FR
270k.A.
GE20008500
GL62300
GRk.A.k.A.
JUk.A.692
LU
421«starke Zunahme»

NE9292000 (bis Mai)

NW77147
OW77160
SG582k.A.
SH~70
136
SZ
302
665

SO
501
1065
TG
162
k.A.
TI
k.A.1292
URk.A.k.A.
VDk.A.k.A.
VS249501 (Ende Oktober)

ZG152109 (bis Mai)

ZH21005000 +

Mehr als 500 Millionen Franken Nachsteuern in Genf

Spitzenreiter ist der Kanton Genf. Der Kanton fährt seit Jahren aktiv eine Kampagne für die Möglichkeit der Selbstanzeige. Der drohende automatische Informationsaustausch hat die Selbstanzeigen in den letzten Jahren explodieren lassen.

Die kantonale Steuerverwaltung freut das. «Seit wir unsere Kampagne für die spontane Selbstanzeige begonnen haben, sind immerhin 4.2 Milliarden an versteckten Vermögen aufgetaucht und etwa 600 Millionen unversteuerte Einkommen. Das hat bis zum letzten Jahr 500 Millionen Franken an Nachsteuern generiert», erklärt Daniel Hodel von der kantonalen Steuerverwaltung in Genf.

In vielen Kantonen fallen die Erträge geringer aus. Es sind vor allem kleine Fische, die sich jetzt noch selber anzeigen. Trotzdem sind viele Finanzdirektoren überzeugt, dass diese sogenannte kleine Steueramnestie richtig war.

Bald ist Schluss

Die Medaille hat aber auch eine Kehrseite. Die Kantone müssen zehntausende Steuerdossiers neu aufarbeiten. Viele Kantone sind bereits Jahre im Rückstand.

Trotz automatischem Informationsaustausch ab nächstem Jahr. Für reuige Steuersünder gibt es eine letzte Gnadenfrist. Danach ist das reuige Beichten der Steuersünden nicht mehr straffrei zu haben.

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