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Weiterer Schlag gegen berüchtigten Pink Panther-Ring
Aus Rendez-vous vom 09.10.2018. Bild: Keystone
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Rosarote Panther hinter Gitter Ermittlungserfolg mit Schweizer Hilfe

Dass ein Teil der Überfälle der berüchtigten Pink-Panther-Räuber geklärt werden konnte, ist auch dem Bundesamt für Polizei zu verdanken.

Es geschah am helllichten Tag, diesen Frühling, in Samnaun. Fünf bewaffnete und maskierte Männer stürmten eine Bijouterie. Der spektakuläre Überfall dauerte nur wenige Minuten. Mit fetter Beute suchten sie das Weite. Aber die Flucht war bald zu Ende. Noch in derselben Woche wurden die Täter verhaftet.

Nun stellt sich heraus: Die Samnauner Räuber gehören zu den berüchtigten Pink-Panther-Juwelendieben, die in den letzten Jahren bereits in Dubai, London, Paris und Zürich Schmuckläden ausraubten und Millionen erbeuteten.

Lulzana Musliu vom Bundesamt für Polizei bestätigt dies: «Wir haben nach dem Überfall in Samnaun die Situation mit der Kantonspolizei Graubünden analysiert. Was sind das für Personen, die nun in Haft sind, was sind es für Personen, die auf der Flucht sind?» Die Analyse wurde schliesslich auf europäischer Ebene bei Europol mit anderen Ländern geteilt. «Dann haben wir entdeckt, dass Personen in Österreich und Dänemark Überfälle verübt haben, die mit den Personen in der Schweiz in Kontakt standen», sagt Musliu.

Pink-Panther-Ring noch nicht zerschlagen

Insgesamt sieben Überfälle in mehreren österreichischen Städten, in Kopenhagen und in Samnaun konnten so geklärt werden. Von den 14 identifizierten Tätern befinden sich sieben in Haft, einer von ihnen wurde bereits verurteilt, gegen die restlichen läuft eine internationale Fahndung.

Es ist ein herber Schlag für die Pink-Panther-Bande, aber ganz zerschlagen ist sie nicht, wie die Sprecherin erklärt: «Bei Pink Panther handelt es sich nicht um eine Organisation. Es ist ein Sammelbegriff für verschiedene Gruppen von Menschen, die meist dieselbe Herkunft haben, aus Serbien oder Montenegro stammen, und die sich auf Bijouterie-Überfälle spezialisiert haben.»

Fahnder schätzen die Zahl der Mitglieder auf über 200. Lange wurden diese Juwelendiebe als Phänomen bezeichnet, als absolute Profis, die kaum Fehler begingen. In Erinnerung bleiben spektakuläre Coups, wie beispielsweise der Raub von einem Cézanne-Bild und drei weiteren Werken aus der Bührle-Sammlung in Zürich im 2008.

Schweiz bleibt attraktiv für Juwelendiebe

Auch wenn sich die Organisation ständig erneuert, zieht sich die Schlinge um die rosaroten Panther aus dem Balkan immer weiter zu, sagt Musliu: «Wir haben immer mehr Überfälle, die wir auch aufdecken können.»

Gemäss Aussage der Fedpol-Sprecherin können über 80 Prozent der Überfälle auf Bijouterien in der Schweiz inzwischen geklärt werden. «Wir haben die nationale und internationale Zusammenarbeit verstärkt, und wir haben Polizeiabkommen mit den Herkunftsländern abgeschlossen.»

Trotzdem: Der jüngste Schlag dürfte die Organisation zwar geschwächt haben, aber gerade die Schweiz ist aufgrund ihrer Bijouterien-Dichte attraktiv für Diebe. Deshalb bleibe man auf der Hut, so Musliu. Man muss weiterhin damit rechnen, dass die rosaroten Panther hierzulande ihr Unwesen treiben.

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