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Rottweiler-Verbot in Zürich Im Kanton Zürich müssen nun alle Rottweiler zum Test

Das Zürcher Veterinäramt hat mit den Rottweiler-Tests begonnen. Nur wer ihn besteht, kann den Hund ohne Auflagen halten.

Seit Anfang Jahr sind im Kanton Zürich Rottweiler verboten. Nur die bereits existierenden Hunde dürfen weiterhin gehalten werden. In Zürich reiht sich dieses Verbot ein in eine Liste verbotener Hunderassen, wie etwa Pitbulls und Bullterrier. Und während der Schweizerische Rottweiler-Hundeclub das Verbot vor Bundesgericht anfechtet, hat das Zürcher Veterinäramt unterdessen mit den Prüfungen für Rottweiler begonnen.

Mann mit Rottweiler
Legende: Von den 306 Rottweilern im Kanton Zürich sind bis jetzt 260 für die sogenannte Wesensbeurteilung angemeldet. Lukas Bärlocher

Diese sogenannte Wesensbeurteilung soll sicherstellen, dass die bereits gehaltenen Rottweiler kontrollierbar sind und somit keine Gefahr darstellen. 306 Rottweiler leben im Kanton – und alle müssen zu dieser Wesensbeurteilung, wenn ihre Halterinnen oder Halter sie weiterhin legal halten wollen. Nur die ganz jungen und die ganz alten müssen nicht zu dieser Wesensbeurteilung. Beschlossen hat dies die Zürcher Regierung, nachdem es zwei Attacken von Rottweilern auf Kinder gegeben hat.

Im Norden Zürichs wird getestet

Auf einem umzäunten Gelände im Norden Zürichs testet das Veterinäramt des Kantons die Tiere. Sie müssen etwa verschiedenen Befehlen gehorchen, an der Leine laufen und sich auch mit anderen Hunden oder Joggern auseinandersetzen. Dann beurteilen kantonale Fachleute, ob und wie gut sie erzogen sind.

Sollten sie nicht gut erzogen sein oder Auffälligkeiten zeigen, verfügt der Kanton Massnahmen. Das könnten beispielsweise eine Maulkorbpflicht oder obligatorische Kurse sein.

Mann mit Rottweiler
Legende: Wie gut ist der Hund erzogen? Wie gut ist er kontrollierbar? Auf einem Gelände im Norden Zürichs werden die Rottweiler von Fachpersonen getestet. Lukas Bärlocher

Wenn die Massnahmen nicht helfen, könnte es sein, dass der Rottweiler eingeschläfert wird. Dies sei aber wirklich die allerletzte Option, sagt der Zürcher Kantonstierarzt Lukas Perler.

Die Zahl der Rottweiler sinkt bereits

Doch auch ohne Einschläfern hat sich die Zahl der in Zürich lebhaften Rottweiler seit Inkrafttreten des Verbots reduziert: Von ursprünglich 348 sank sie auf gegenwärtig 306. Einige Hunde dürften wohl gestorben sein, allerdings gaben einige Halter ihre Tiere auch weg oder zogen in einen Kanton ohne Verbot. Genauere Angaben dazu kann das Veterinäramt nicht machen.

Rottweiler im Kanton Zürich werden aussterben

Box aufklappen Box zuklappen

Der Kanton stellt die Haltebewilligungen nur an jene Halter aus, die bereits vor der neuen Regelung im Januar 2025 einen Rottweiler hatten. Die Neuanschaffung dieser Tiere ist nun verboten.

Das hat zur Folge, dass Rottweiler im Kanton Zürich in einigen Jahren aussterben werden – wie auch alle anderen «Listenhunde», die im Kanton seit 2010 verboten sind. Dazu gehören Pitbulls und Bullterrier.

Mittlerweile sind alle «Listenhunde», die schon vor 2010 im Kanton lebten und nur noch mit Bewilligung gehalten werden durften, gestorben. Jene Exemplare, die heute noch auf Zürcher Strassen unterwegs sind, kommen aus anderen Kantonen und sind nur zu Besuch.

Der Aufenthalt ist jedoch auf maximal 30 Tage pro Jahr begrenzt, zudem müssen sie Maulkorb tragen und stets an der Leine bleiben.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 9.7.2025, 17:30 Uhr ; 

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