Pfarrer Martin Rüsch erklärt, wie im Grossmünster in Zürich Gottesdienste durchgeführt werden sollen: Jede zweite Bankreihe werde gesperrt, zudem werde angezeichnet, wo die Gottesdienstbesucher sitzen dürfen. So sollen die Distanzregeln eingehalten werden können.
Dies entspricht den Vorgaben in den Schutzkonzepten. Gemäss den Konzepten der evangelisch-reformierten Kirche Schweiz sowie der Schweizer Bischofskonferenz sollen pro sitzende Person vier Quadratmeter zur Verfügung stehen. Zudem sollen Bänke oder Türfallen nach dem Gottesdienst gereinigt werden.
Unterschiede bei den Schutzkonzepten gibt es jedoch bei den Gesängen. Beim Singen besteht ein mögliches Übertragungsrisiko, da durch die Atemluft laut Encarnación Berger-Lobato, Sprecherin der Schweizer Bischofskonferenz, vermehrt winzige Tröpfchen freigegeben werden.
Wichtig ist, dass die Distanzregeln eingehalten werden und der Gemeindegesang reduziert wird.
Während die evangelische Kirche auf Gesänge mit den Gottesdienstbesuchern verzichten will, ist die Weisung im Schutzkonzept der Schweizer Bischofskonferenz weniger klar.
Summen statt singen
«Wir überprüfen derzeit das Konzept und schauen, ob es Anpassungen braucht», sagt Encarnación Berger-Lobato. «Wichtig ist, dass die Distanzregeln eingehalten werden und der Gemeindegesang reduziert wird.» Eine explizite Weisung, auf den Gesang zu verzichten, gebe es aber nicht.
Martin Rüsch hat für die Gottesdienste im Grossmünster derweil eine spezielle Lösung gefunden. Es gebe Vorsänger, die die Lieder singen. Die Gemeinde soll die Lieder nicht mitsingen, sondern lediglich mitsummen. So sei es trotzdem möglich, am Gemeindegesang teilzunehmen.