Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund will der Wasserkraft mit sogenannten Investitionsbeiträgen unter die Arme greifen. Das wurde im Rahmen der Energiestrategie 2050 entschieden.
- Nun ist klar, wie viele Kraftwerksbesitzer sich um die Bundesmillionen bewerben.
- Insgesamt fordern sie 140 Millionen Franken. Das ist mehr, als der Bund zur Verfügung hat.
Wer ein neues grosses Wasserkraftwerk baut oder ein bestehendes Kraftwerk stark ausbaut – wer also in die Wasserkraft investiert - kann seit Anfang Jahr beim Bund Geld anfordern. Fünf Kraftwerksbesitzer haben dies nun getan und ein Gesuch eingereicht. Insgesamt fordern sie eine Summe von 140 Millionen Franken. Das ist viel Geld.
Doch diesen Betrag habe man in etwa erwartet, sagt Marianne Zünd vom Bundesamt für Energie: «Um einen Investitionsbeitrag zu erhalten, braucht man eine rechtskräftige Baubewilligung. Einfach so kann man kein Geld anfordern.» Insofern seien die Gesuche keine Überraschung, sagt Zünd.
Fragezeichen bei der Rentabilität
Fünf Kraftwerksbesitzer wollen in die Wasserkraft investieren und zwar in Zeiten, in denen heftig darüber diskutiert wird, wie rentabel die bestehenden Schweizer Wasserkraftwerke tatsächlich sind. 140 Millionen Franken sind jedoch mehr, als der Bund zur Verfügung hat. Für die nächsten zwei Jahre können 100 Millionen Franken ausbezahlt werden, mehr nicht.
Deshalb prüfe der Bund die fünf Gesuche nun genau, so Zünd: «Man wird schauen, ob wirklich ein Anspruch besteht.» Der Betrag von 140 Millionen Franken könne sich daher noch reduzieren. Zudem würden Gesuche für neue Anlagen bevorzugt berücksichtigt: «Unter diesen Gesuchen erhalten wiederum diejenigen Kraftwerke den Vorzug, die pro Franken am meisten Kilowattstunden bringen.»
Neue und leistungsstarke Kraftwerke werden also bevorzugt. Wer hinter den Gesuchen steht und um welche Projekte es geht, kann das Bundesamt für Energie aus Datenschutzgründen nicht sagen.
Massnahmenpaket zur Förderung der Wasserkraft
Die Wasserkraft erzeugt rund 60 Prozent des Schweizer Stroms. Die Investitionsbeiträge sollen dafür sorgen, dass auch weiterhin in die Wasserkraft investiert wird. Schliesslich will der Bund den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich ausbauen.
Diese Investitionsbeiträge sind nur eine Massnahme, mit der die Wasserkraft gestärkt werden soll. Mit der Energiestrategie 2050 wurde ebenfalls eine Marktprämie eingeführt. Auch dafür konnten sich die Werke bewerben. Beim Bund gingen 25 Gesuche für Marktprämien im Umfang von rund 128 Mio. Franken ein.