Die Wintersaison : Die Saison war schwierig, es fehlte vor allem der Schnee. Bei den Gästezahlen hielt sich der Rückgang angesichts des Schneemangels in Grenzen. Vor allem grosse Gebiete in der Höhe mit viel technischer Beschneiung konnten profitieren. Bei den Unfallzahlen ist das Bild noch uneinheitlich: Einzelne Spitäler melden starke Anstiege. Die Zahl der Lawinenunglücke blieb zudem laut Schnee- und Lawinenforschungsinstitut annähernd gleich hoch, trotz wenig Schnee.
Der Schneefall : Was Wintersportlerinnen und -sportler oft sahen, bestätigt auch das Institut für Schnee- und Lawinenforschung. Es gab historisch wenig Schnee: Ganz oben sei der Schnee spät gefallen und es gab so wenig wie seit 50 Jahren nicht mehr. In den mittleren Lagen (1000-2000 M.ü.M.), wo viele Skigebiete ihre Talstationen haben, gab es noch gar nie so wenig Schnee. Und im Flachland gab es sogar nur einzelne Tage mit geschlossener Schneedecke. Im Osten sei noch etwas weniger Schnee gefallen als im Westen.
Die Bergbahnen : Bis Ende März seien 13 Prozent weniger Gäste verzeichnet worden im Vergleich zur Vorjahresperiode. Das zeigen die vorläufigen Zahlen des Verbands Seilbahnen Schweiz. Letztes Jahr habe es sich aber um eine Rekordsaison gehandelt, schreibt der Verband weiter. Die Zahlen sind ungleich verteilt: Im (tiefer liegenden) Jurabogen wurden 76 Prozent weniger Gäste verzeichnet. Im Wallis lag das Minus bei 6 Prozent, in Graubünden bei 9 Prozent. Das Berner Oberland meldet ein Minus von 19 Prozent. Deutlich besser als letztes Jahr lief die Saison im Tessin, mit 69 Prozent mehr Gästen.
Die Herausforderungen: Eine gute Saison war fast nur mit künstlicher Beschneiung möglich. Ohne natürliche Schneefälle führte das während vieler Wochen zu weissen Pistenbändern auf braunen Bergen, zumindest in den tieferen Teilen der Skigebiete. Die Kunstschneepisten waren zudem sehr hart und die Pisten waren tendenziell schmaler als in vergangenen Jahren. Es waren auch nicht alle Pisten offen. Auf eher weniger Quadratmetern Schnee haben sich eher mehr Wintersportlerinnen und Wintersportler gedrängt. Tiefer gelegene Skigebiete melden, dass die Gäste oft in höhere Lagen ausgewichen seien. Zudem seien Tagesgäste ausgeblieben, weil im Flachland oft keine Winterstimmung aufkam.
Die Unfälle : Noch fehlen schweizweite Zahlen. Aufgrund des wenigen Schnees gab es aber Veränderungen. Das Kantonsspital Chur etwa meldet, bis Ende März seien rund ein Viertel mehr Wintersport-Unfallopfer eingeliefert worden. Auch die Zahl der schweren Unfälle habe zugenommen. Regelmässig seien Verletzte neben der Piste zu liegen gekommen. Auch Kollisionen habe es vermehrt gegeben. Die Unfallzahlen stiegen allerdings nicht flächendeckend an. Spitäler wie Interlaken melden einen leichten Rückgang.
Das Schnee- und Lawinenforschungsinstitut meldet zudem, es habe trotz wenig Schnee annähernd gleich viele Unfälle mit Lawinentoten gegeben wie im letzten Jahr, was auch an den instabilen Schneedecken in den Hochalpen liege.