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Samichlaus und Pandemie Chläuse machen trotz Corona wieder Hausbesuche

Vergangenes Jahr fielen wegen Corona die Hausbesuche der Samichläuse vielerorts weg. Dieses Jahr sind sie zurück.

Gute Neuigkeiten für alle kleinen und grossen Kinder: Der Samichlaus macht an den meisten Orten wieder Hausbesuche – trotz Corona-Pandemie. Letztes Jahr war das noch ganz anders. Vielerorts zogen der Samichlaus und seine Helfer nicht wie sonst üblich von Tür zu Tür. Die Chläuse mussten kreativ werden, um den Brauch trotz Pandemie aufrechterhalten zu können.

Kreative Samichläuse

In St. Gallen beispielsweise durften die Kinder den Samichlaus virtuell in seiner Waldhütte besuchen, manche schickten ihm die Verse und Lieder per Sprachnachricht – und erhielten per Post ein Paket retour. In Oberurnen im Kanton Glarus wurde der Samichlaus-Besuch kurzerhand ins Freie verlegt. Die Aktion im Wald kam so gut an, dass sie dieses Jahr wiederholt wird.

Vorfreude auf strahlende Kinderaugen

Nun freuen sich die Klausgesellschaften und -gruppen aber auf ein Stück Normalität. In Chur sei man mit grosser Freude und viel Elan am Werk, sagt Marco Tomaschett. Er ist Präsident einer der grössten Klausgruppen in Chur, die heuer wieder Familien, Heime, Schulen und Altersheime besuchen wird. Und auch in Oberurnen steigt die Spannung: «Wir freuen uns auf jeden Besuch, den wir machen können und auf strahlende Kinderaugen», sagt Robert Hunold, Präsident der Klausgruppe Orberurnen.

Samichlaus, Schmutzli, Esel und drei Sternensinger stehen bereit.
Legende: Machen heuer wieder Hausbesuche: Der St. Galler Samichlaus und seine Helfer. zvg/Urs Anderegg, sunGallen

3G, Abstand und Handschuhe

Tatsächlich sind die Hausbesuche vom Samichlaus sehr gefragt. Die Klausgruppen der Stadt St. Gallen verzeichnet schon jetzt über 100 Anmeldungen. «Wir wollen die Besuche bei den Kindern so machen, wie sie sich das gewohnt sind. Also als Nikolaus und Ruprecht», sagt Beat Rütsche, Präsident der Klausgruppen St. Gallen. «Da können wir natürlich keine Maske tragen.»

Unsere Samichläuse sind entweder geimpft, getestet oder genesen.
Autor: Beat Rütsche Präsident Klausgruppen St. Gallen

Doch die Pandemie ist längst nicht vorbei. Die Fallzahlen steigen derzeit wieder rasant. Da stellt sich die Frage: Wie schützen die Samichläuse sich selbst und jene, die sie besuchen? In St. Gallen hat man sich dafür entschieden, die Besuche in Familien und Heimen unter dem 3G-Regime durchzuführen. «Unsere Samichläuse sind entweder geimpft, getestet oder genesen, wenn sie in die Stube kommen», sagt Beat Rütsche. Auch Hände werden keine geschüttelt.

Samichlaus, Schmutzli und Esel besuchen Kinder in der Kirche.
Legende: «Sami, Nigi, Nägi,...» für einmal stecken die Kinder nicht hinter dem Ofen, sondern in der St. Laurenzen-Kirche in St. Gallen. zvg/Urs Anderegg, sunGallen

Im Kanton Glarus setzt man auf Altbewährtes – den Abstand. «Wir hatten eigentlich schon immer ein Schutzkonzept, indem wir Distanz zu den Kindern und Erwachsenen hielten», sagt Robert Hunold. «Der Samichlaus und der Schmutzli tragen auch Handschuhe – und einen grossen Bart, der schützt.»

Derzeit stecken die Klausgruppen überall tief in den Vorbereitungen. Bis zum Wochenende vom 3. bis 6. Dezember müssen die Kostüme bereit gemacht und zahlreiche «Chlaussäckli» gefüllt werden.

Grössere mit mehr Mühe

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Samichlaus
Legende: Kinder ziehen mit Geiseln, Trychlen, Trompeten und dem Samichlaus durch Küssnacht (SZ). Keystone

Die Familienbesuche dürften in der ganzen Schweiz grossmehrheitlich wieder durchgeführt werden, so die Einschätzung des Verantwortlichen beim Schweizer Chlausenverzeichnis – sofern die Massnahmen im heutigen Rahmen bleiben würden.

Jede Region habe einen anderen Brauch und entsprechend andere Anforderungen. Aber insbesondere die kleineren Klausengesellschaften hätten weniger Probleme, die Besuche wie vor der Pandemie durchzuführen.

Die grösseren Gesellschaften müssten sich teilweise anpassen, damit es zum Beispiel nicht zu grossen Ansammlungen komme, sagt der Verantwortliche.

Anpassungen gibt es beispielsweise, wenn der Samichlaus mit einem Umzug verbunden ist. So haben die beiden St. Niklausengesellschaften Küssnacht am Rigi und Immensee beispielsweise das Klausjagen vom 3. Dezember wegen der Pandemie abgesagt. Der Umzug mit Iffelen, Fackeln und Trychlen lockt jeweils Zehntausende an.

Regionaljournal Ostschweiz, 19.11.2021, 17:30 Uhr ; 

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