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2017 wurde die Mooswand im Bahnhof Olten montiert. Nun ist sie Geschichte.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 06.12.2022. Bild: SBB
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SBB-Pilotprojekt gescheitert Grau statt grün: Moos am Bahnhof Olten muss wieder weg

Eine Mooswand sollte den Bahnhof Olten angenehmer machen. Die SBB bricht das Projekt nun ab. Es gab unerwartete Hürden.

Die Bahnhofsunterführung in Olten ist wieder grauer geworden, ihre grünen Flecken hat sie verloren. Seit fünf Jahren waren an einer Betonwand zwischen Café und Kiosk Moosflechten an der Wand angebracht gewesen. Seit vergangener Woche glänzt aber wieder der triste Sichtbeton. Das Ende der Mooswand in Olten ist gleichzeitig das Ende der Versuche mit Moos in Bahnhöfen schweizweit.

Arbeiter in Bahnhofsunterführung
Legende: Arbeiter kratzen die letzten Reste der Mooswand im Bahnhof Olten ab. Das SBB-Pilotprojekt ist gescheitert. SRF / Andreas Brandt

«Die Mooswand wurde entsorgt», bestätigt SBB-Mediensprecherin Luana Quinter. Und dies, obwohl die Mooswand bei den Kundinnen und Kunden gut angekommen sei. Allerdings habe man den Unterhalt der Wand unterschätzt. «Das Moos kommt zwar ohne Wasser und Dünger aus, verstaubt aber schnell. Und die Reinigung der filigranen Moosbüschel ist nicht ganz einfach», sagt Quinter.

Die Moosbüschel haben den Bahnhof verunreinigt.
Autor: Luana Quinter Mediensprecherin SBB

Ursprüngliches Ziel war es, die Luft zu verbessern und den Bahnhof freundlicher zu gestalten. Die Aufenthaltsqualität sollte steigen, so die SBB in einer Medienmitteilung 2017. Gelinge der Versuch in Olten, könnten auch weitere Bahnhöfe in der Schweiz mit Mooswänden bestückt werden, so die Idee damals.

Das Moos sorgte aber mit der Zeit eher für das Gegenteil einer angenehmeren Atmosphäre. Denn die Menschen fassten das unbekannte Grün gerne an: «Die Moosbüschel wurden aus der Wand gelöst und haben den Bahnhof verunreinigt», sagt Luana Quinter zu einem weiteren Grund für den Abbruch der Mooswand.

Moos
Legende: Die Moosbüschel von nahem. Sie wurden gerne angefasst, was der Pflanze nicht gut tat. SBB

Der Abbruch der Mooswand in Olten ist nicht der einzige Rückschlag für die geplante Begrünung der Bahnhöfe der SBB. Auch der sogenannte City-Tree, eine mobile Bank mit Mooswand, konnte sich nicht durchsetzen.

Der City-Tree wurde ebenfalls 2017 probehalber lanciert, unter anderem wurde er im Bahnhof Zürich Altstetten platziert. «Der Nutzen des City-Trees war schwierig zu vermitteln», erklärt Luana Quinter. «Die Bänke, die Teil des Konzepts waren, wurden zu wenig genutzt».

Mann sitzt auf Bank vor Mooswand
Legende: Der City Tree wurde 2017 in mehreren Bahnhöfen aufgestellt. SRF

Trotz den beiden gescheiterten Moosprojekten ist die Idee, die Bahnhöfe grüner zu gestalten, nach wie vor aktuell. Dazu arbeitet die SBB momentan an einem schweizweiten Konzept. Ausprobiert wird einiges davon beim Bahnhof Delémont. Dazu gehört unter anderem die Pflanzung von kleinen Wiesenstücken auf dem Bahnhofsareal.

Betonwände bleiben jedoch grau, egal, ob in Delémont, in Olten oder sonstwo. Die Vision von grünen Bahnhofswänden für eine angenehmere Bahnhofsunterführung bleibt eine Vision.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 6.12.22, 6:31 Uhr;

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