- Ein in der Schweiz ansässiges Unternehmen hat für ausländische Arbeitnehmende falsche Arbeitsverträge ausgestellt.
- Im Juli ist die Stadt Bern laut Mitteilung dieser Bande auf die Schliche gekommen.
- 16 Personen sind in die Machenschaften verwickelt.
«Angefangen hat alles mit Zeitungsinseraten», erzählt Alexander Ott, Co-Leiter des Stadtberner Polizeiinspektorats. «Eine Firma bot Malerarbeiten, Teppichreinigungen und ähnliche Dienstleistungen zu sensationell tiefen Preisen an. Für Seniorinnen und Senioren wurde sogar noch zehn Prozent Rabatt versprochen. Und für jeden zehnten Anrufer einen 100-Franken-Gutschein. Das hat uns stutzig gemacht.»
Abklärungen hätten ergeben, dass die Firma in einem Berner Wohnhaus angemeldet war. Gleichzeitig haben sich laut Ott mehrere Personen bei der Stadt gemeldet, dass sie in diesem Haus wohnen würden – und gleichzeitig legten sie Arbeitsverträge auf den Tisch. Das konnte nicht stimmen.
Eine Bande mit vielen Mitgliedern
Bereits in Deutschland war die Bande aktiv, so Ott. Es handle sich dabei um deutsche Staatsangehörige. «Es ist nicht das erste Mal, dass solche Gruppierungen aus dem Ausland versuchen, bei uns Fuss zu fassen.» Die Personen versuchten mit halblegalen Machenschaften in der Schweiz eine Aufenthaltsbewilligung zu erschleichen.
Ob die Bande in Bern erfolgreich war, kann Alexander Ott noch nicht sagen. «Bei uns haben sich Leute telefonisch gemeldet, die Kontakt hatten zum Clan, denen die Handlungen verdächtig vorkamen. Wir gehen davon aus, dass sich betrogene Menschen – aus Scham – nicht bei uns melden.»