- Der französische Mode-Koloss Kering schliesst sein Logistikzentrum Luxury Goods International (LGI) von St. Antonino (TI) und zügelt ins italienische Novara.
- Dies bestätigt die Geschäftsleitung gegenüber RSI.
- Die Firma zieht laut eigenen Angaben aus organisatorischen Gründen um. In Novara wird das Unternehmen seine gesamte Logistik an einem Ort konzentrieren können.
- Die 400 betroffenen Stellen werden nach Italien verlegt. Bei den Arbeitern handelt es sich vorwiegend um Grenzgänger.
Bereits vergangenen Herbst wurden Stellen der Logistiktochter nach Italien verschoben. Man habe die Aktivitäten und damit auch die Zahl der Mitarbeitenden im Tessin stark reduziert, erklärte die Kering-Tochter LGI in einer Stellungnahme, nachdem die geplanten Verlagerungen in Medienberichten bekannt wurden. Wieviele der Mitarbeitenden davon betroffen sind, wollte die Firma nicht beziffern.
Von Seiten der Gewerkschaft ist derweil die Rede von 400 der insgesamt rund 800 Arbeitsplätze, die an den Tessiner LGI-Standorten verloren gehen.
Verlagerung ins Piemont
Lediglich an die 15 Personen hätten ihren Wohnsitz in der Schweiz, sagte Scolari weiter. Den Betroffenen biete LGI eine Weiterbeschäftigung in Novara etwa fünfzig Kilometer westlich von Mailand an.
Die Verlagerung der Stellen soll schrittweise in den Jahren 2020 bis 2022 erfolgen, hiess es weiter. Davon nicht betroffen ist der Standort in Cadempino.
Steuer-Deal mit Rom
An den Logistikstrukturen im Tessin werde man weiterhin festhalten, ergänzte LGI. Im Tessin betreibt LGI insgesamt rund zwanzig Lagerhallen. Die Kapazitäten seien in den vergangenen Jahren gar ausgebaut worden.
Der Konzern Kering war vor wenigen Tagen auf ein Milliarden-Deal mit dem italienischen Fiskus eingegangen. Der Betrieb im Tessin wurde mit Steuerhinterziehung in Zusammenhang gebracht. Laut der Gewerkschaft OCST hat die Umstrukturierung aber nichts damit zu tun.