Seit die grosse Uhren- und Schmuckmesse «Baselworld» faktisch untergegangen ist, kommt die Messe Schweiz nicht mehr zum Fliegen. Die Pandemie schwächte die MCH Group zusätzlich. Kaum wurde eine Messe lanciert, musste sie auch schon wieder abgesagt werden. Die Jahreszahlen sind deshalb alles andere als rosig. Trotzdem äussert sich der CEO der MCH Group, Beat Zwahlen, gegenüber Radio SRF betont positiv: «Im letzten September waren zum Glück einige Grossanlässe wie die Art Basel möglich. Der Herbst 2021 entwickelte sich gegen Ende sogar richtig gut.»
Ein Verlust von 17 Millionen Franken
Für das Jahr 2021 weist die MCH Group ein Minus von 17.3 Millionen Franken auf – deutlich tiefer als noch im Jahr vorher. 2020 hatte die Messebetreiberin noch ein Minus von 72.2 Millionen Franken geschrieben. Mit einem Betriebsertrag von 243.3 Millionen Franken wurde trotz anhaltender Pandemie das Ergebnis des Vorjahres deutlich übertroffen. Grund dafür ist unter anderem der Verkauf einer Liegenschaft in Basel.
Im letzten September waren zum Glück einige Grossanlässe wie die Art Basel möglich.
Den künftigen Geschäftsverlauf der MCH Group wird die Pandemie auch weiterhin beeinflussen. CEO Beat Zwahlen erwähnte an einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen beispielsweise die Absage der diesjährigen Giardina-Messe, sowie die reduzierte und in den Sommer verschobene Messe Swissbau. Auch die Art Basel in Hongkong werde abermals nur in einer reduzierten Form stattfinden können. Deshalb rechne er, wegen des pandemiebedingt schwierigen Starts, auch im laufenden Jahr nicht mit einem Gewinn.
Bleiben die Messen in Basel?
Wie es mit der grossen bekannten «Baselworld» in Zukunft weitergehen soll, das liessen die Verantwortlichen an der Medienkonferenz offen. Man sei im Moment am Eruieren, ob und in welcher Form sich die MCH Group im Luxusgütersegment positionieren könne, so CEO Beat Zwahlen. Die Erarbeitung eines neuen Konzepts brauche länger als erwartet.
Stand heute haben wir nur eine Intention, und diese ist, dass unser Herz weiterhin in Basel ist.
Zum ersten Mal trat am Dienstag der neue Verwaltungsratspräsident Andrea Zappia öffentlich auf. Er betonte mehrfach, wie wichtig es ihm sei, Basel als Hauptstandort zu behalten: «Stand heute haben wir nur eine Intention, und diese ist, dass unser Herz weiterhin in Basel ist.» Zappia betonte dies, weil Beobachter der MCH Group in den letzten Monaten vermehrt die Befürchtung äusserten, dass die grossen Messen ins Ausland abwandern könnten. Das, nachdem die MCH-Group im Herbst verkündet hatte, die Art Basel künftig auch in Paris durchzuführen.