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Kriens ist zufrieden mit neuem Lern-Modell
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 19.07.2021. Bild: Keystone / Symbolbild
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Schule in Kriens Schule ohne Hausaufgaben: «Es funktioniert»

An der Primarschule Kriens gibt es seit 2018 keine Hausaufgaben mehr. Nun zieht die Schule Bilanz – und hält am neuen Modell fest.

Die Primarschule im luzernischen Kriens verzichtet seit drei Jahren komplett auf Hausaufgaben. Stattdessen bietet sie den Kindern zusätzliche Zeitfenster an, während deren sie den gelernten Stoff an der Schule und in Anwesenheit der Lehrpersonen repetieren können. Völlig freiwillig: Wer nicht will, kann direkt nach Hause.

Nun haben die Verantwortlichen entschieden, dies mit ein paar Anpassungen so weiterzuführen. Während der drei Jahren habe sich klar gezeigt, dass es funktioniere, sagt Rektor Markus Buholzer. «Wir sind überzeugt, dass es das richtige Modell ist.»

Ein Drittel der Kinder geht sofort nach Hause

Vor dem Entscheid, auch weiterhin auf Hausaufgaben zu verzichten, hat die Schule Kriens die Kinder, Eltern und Lehrpersonen zu ihren Erfahrungen befragt. Diese Umfrage, an der gut 1500 Personen mitgemacht haben, hat gezeigt, dass die allermeisten grundsätzlich hinter dem neuen Modell stehen.

Gut 64 Prozent der Kinder nimmt ein bis drei Mal in der Woche an der freiwilligen Lernzeit teil. Sie sind grösstenteils begeistert von diesem neuen System. Das restliche Drittel nutzt die neu gewonnene Freiheit kompromisslos und besucht die Lernfenster gar nie.

Dies macht Markus Buholzer grundsätzlich keine Sorgen: «Auch beim System mit den Hausaufgaben gab es einen ähnlichen Anteil an Schülerinnen und Schülern, die nicht aufs zusätzliche Lernen angewiesen waren. Sie konnten dem Unterricht auch sonst folgen.»

Werden gewisse Kinder abgehängt?

Trotzdem gibt es Bereiche, wo sich die Schule verbessern kann. Gewisse Lehrpersonen machen sich Sorgen, dass Kinder mit «besonderem Lernbedarf» zu kurz kämen, da sie nicht eins zu eins betreut werden, wie dies zu Hause möglich wäre.

«Das müssen wir uns anschauen», ist der Rektor einverstanden. «Gewissen Kindern fehlt die Selbstständigkeit für die freiwillige Lernzeit. Die brauchen mehr Unterstützung als die anderen, das haben wir gemerkt.»

Gewisse Bedenken bei den Eltern

Weitere Skepsis kam vonseiten der Eltern. Einige haben da angegeben, sie wüssten nicht mehr, mit welchen Themen sich ihre Kinder in der Schule beschäftigten. Ausserdem sei es schwierig nachzuvollziehen, wie gut sie dem Unterricht folgen.

«Dieses Problem sind wir bereits mit einigen Versuchen angegangen», sagt Markus Buholzer, «etwa mit einem Logbuch, in das der Lernprozess eingetragen wird.» Da dies offenbar gut genug funktioniert habe, werde man nun weitere Instrumente dafür entwickeln.

«Freude am Lernen»

Eine Rückmeldung, welche die Schule Kriens bereits berücksichtigt hat, gilt der Mittagszeit. Anfangs konnten die Kinder auch da zur freiwilligen Lernzeit, was bei den Eltern gar nicht gut angekommen ist. Diese Zeit sei wichtig für die Erholung. «Das passen wir nun an», so Buholzer.  

Ansonsten sei man zufrieden mit dem neuen Modell und den Rückmeldungen. «Die Kinder haben sichtlich mehr Freude am Lernen.»

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 19.07.2021, 12:03 Uhr;

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