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Schwäne und Biber verschmiert Tausende Liter Heizöl laufen in Kerzers (FR) in Kanäle aus

  • Bei Kerzers im Kanton Freiburg sind Tausende Liter Heizöl ausgelaufen – und in mehrere Kanäle beim Neuenburger- und Murtensee geflossen.
  • Laut der Freiburger Kantonspolizei ist das Unglück beim Umfüllen des Öls aufgrund von Unachtsamkeit passiert.
  • Schwäne und Biber sind demnach mit Öl verunreinigt worden. Tote Fische oder andere Tiere habe man bislang jedoch nicht gefunden.
Schwimmende Sperren, die Öl eindämmen sollen
Legende: Einsatzkräfte haben schwimmende Sperren ausgelegt, um das Öl einzudämmen und seine Ausbreitung zu verhindern. ZVG/Kantonspolizei Freiburg

Die Verschmutzung in den betroffenen Wasserläufen der Freiburger Broye – dem Grand Canal, dem Broye-Kanal und dem Biberenkanal – ist eingedämmt. Die schwimmenden Sperren bleiben vorerst bestehen, wie die Behörden am Samstagmittag mitteilten.

Spezialisten der Seepolizei waren eingesetzt worden, um den Broye-Kanal vom Eingang des Neuenburgersees bis zum Eingang in den Murtensee zu sperren. Der Kanal bleibt bis Montag geschlossen, wie die Behörden gegenüber SRF mitteilten. Bis auf Weiteres gilt ein Schifffahrtsverbot.

Die Feuerwehr setze auch morgen noch die Reinigung der Kanalränder fort, wie es weiter hiess. Die verschmutzte Erde auf dem Gelände wurde von einem Spezialunternehmen abgetragen und entsorgt. Auch die Drainagen wurden gereinigt.

Schaden an der Natur ist absehbar

Aufgrund «menschlicher Fahrlässigkeit» auf dem Gelände eines Unternehmens sei das Heizöl «beim Umfüllen aus einem Tank in einen Anhänger» ausgelaufen, hielt ein Sprecher der Freiburger Kantonspolizei gegenüber SRF fest. Die Behörden hätten eine Untersuchung eingeleitet.

Obschon es zu früh sei, um eine Bilanz der Schäden an Flora und Fauna zu ziehen, sei es «mittelfristig sehr wahrscheinlich», dass die Natur Schaden nehme.

Wir fordern die Menschen auf, wachsam zu bleiben.
Autor: Martial Pugin Leiter Kommunikation der Freiburger Kantonspolizei

Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht laut den Behörden nicht. So sei nicht anzunehmen, dass das Heizöl die öffentliche Trinkwasserversorgung betreffe. «Wir können jedoch nicht ausschliessen», schliesst der Sprecher gegenüber SRF, «dass es Auswirkungen auf private Quellen geben könnte. Aus diesem Grund fordern wir die Menschen auf, wachsam zu bleiben.»

Wachsam sein heisst: auf die Sinne achten. So schreibt die Freiburger Kantonspolizei auf ihrer Website: «Sollte das Leitungswasser nach Heizöl riechen oder eine abnormale Färbung aufweisen, sollte das Leitungswasser nicht mehr konsumiert werden und der Wasserwart beziehungsweise die Gemeinde informiert werden.»

SRF 4 News, 09.12.2023, 12 Uhr ; 

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