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Wie St. Gallen zur Schwammstadt wird
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 31.10.2023. Bild: SRF / Martina Brassel
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Schwammstadt in der Ostschweiz Massnahmen gegen Klimawandel: So wird eine Stadt zum Schwamm

Mit mehr Grünflächen und Regenwassertanks wollen sich Städte gegen Hitzeperioden und Starkregen wappnen.

Viel Beton, Asphalt und Stein: Die Böden in Städten sind oft überbaut und versiegelt. Regenwasser kann nicht abfliessen. Die Folge sind Überschwemmungen. Durch den Klimawandel, welcher Hitzeperioden und Starkregen mit sich bringt, verschärft sich das Problem.

Bereits einige Städte in der Schweiz setzen auf eine Idee aus China: Böden sollen durch Grün- und Versickerungsflächen Wasser aufsaugen, zwischenspeichern und bei Bedarf wieder auspressen können – wie ein Küchenschwamm.

Damit kann Regenwasser einerseits versickern und andererseits verdunsten. Das senkt die Temperatur in der Umgebung. Das Konzept der Schwammstadt wird bereits in verschiedenen Schweizer Städten verfolgt, etwa in Bern, Zürich, Basel, Luzern oder St. Gallen.

In St. Gallen nimmt das Projekt Schwammstadt immer mehr Formen an. Etwa auf dem Dach der Kehrichtverbrennungsanlage.

Dach des Kehrichtheizkraftwerks der St. Gallen mit Pflanzen und Kieswegen, welche das Wasser versickern lassen.
Legende: Das Dach des Kehrichtkraftwerks St. Gallen funktioniert wie ein Schwamm: Der Boden nimmt das Regenwasser auf und versorgt die Pflanzen. Wenn es verdunstet, sorgt es für Abkühlung. SRF/Martina Brassel

«Wir haben hier Magerwiesen und Orchideenfelder. Das ist eine Fläche, die Biodiversität zulässt und auch Kleintieren die Chance gibt, in der versiegelten Zone zu leben», sagt Marco Sonderegger. Er ist Leiter der Entsorgung St. Gallen und initiierte das Projekt Schwammstadt.

Ein Puzzleteil von vielen

Damit eine Stadt wie ein Schwamm funktioniert, braucht es mehr als grüne Dächer. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten: mehr Bäume, Kies- statt Betonplätze, gepflasterte Wege mit offenen Fugen oder auch mehr Tanks, in denen Regenwasser aufgefangen wird.

«Durch all diese Massnahmen können die Folgen von Hitzeperioden und Starkregen abgemildert werden», sagt Marco Sonderegger. «Das ist vor allem im versiegelten Raum, also in Städten, von grossem Wert.»

Diverse Projekte hat die Stadt St. Gallen bereits realisiert und weitere stehen bevor. Als Nächstes soll beim Marktplatz ein Sammelbecken für Regenwasser gebaut werden, mit dem die Pflanzen auf dem Platz bewässert werden.

Alle sind gefragt

Auf dem Weg zur Schwammstadt könne aber jede und jeder mithelfen, sagt Marco Sonderegger. «Gestalten Sie in Ihrem Garten ein Biotop, verwenden Sie auf Ihrer Einfahrt Kies anstatt Asphalt oder installieren Sie einen Regenwassertank.»

Um die Bevölkerung zum Umdenken zu bewegen, hat die Stadt St. Gallen als erste Stadt in der Schweiz einen Schwammstadtfonds eingerichtet. Mit insgesamt bis zu 300'000 Franken pro Jahr unterstützt die Stadt Projekte von Unternehmen und Privaten.

SRF1 Regionaljournal Ostschweiz, 31.10.2023, 06:31 Uhr;

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