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ein kleienr junge wirft eine 20- und 50-Note in einen Spendenbehälter
Legende: Kranke, Kinder und Katastrophenopfer stehen in der Gunst der Schweizer weit oben. Reuters

Schweiz 1.30 Fr. pro Tag für einen guten Zweck

Fast 500 Franken pro Haushalt haben Schweizerinnen und Schweizer im letzten Jahr gespendet. Am liebsten wird Geld für Kinder, Kranke oder die Hilfe bei Katastrophen ausgegeben.

Hierzulande geht es den meisten Menschen gut. Für viele ist es daher selbstverständlich, anderen zu helfen. 490 Franken durchschnittlich hat jeder Haushalt im letzten Jahr gespendet. Das hat eine Umfrage des Forschungsinstituts GFS Zürich ergeben.

Im Vergleich mit den Nachbarländern seien 490 Franken ein «ansehnlicher Betrag» sagt Projektleiter Martin Abele im Gespräch mit SRF.

Und dieser Betrag ist sogar höher als in den vergangenen 17 Jahren. In dieser Zeit wurden im Mittel nämlich rund 460 Franken gespendet.

Wie tief jemand in die Tasche greift, kommt auch darauf an, was in der Welt passiert. 2010 und 2011 sind wegen verschiedener Naturkatastrophen ausserordentliche Jahre gewesen.In diesen beiden Jahren sind gemäss der Befragung je fast 700 Franken gespendet worden. 2012 waren es dann nur 380 Franken.

Spender sind treu

Wenn keine ausserordentlichen Ereignisse stattfinden, konzentrieren sich die Menschen auf Organisationen, die ihnen am Herzen liegen. Der Anteil jener, die immer an die gleichen Hilfswerke spendeten, hat sich laut der Untersuchung innert zwei Jahren fast verdreifacht.

Auch bei den Spendenzwecken zeigt sich diese Konzentration, indem Spendende für weniger verschiedene Zwecke Geld ausgeben. Ein Schweizer Haushalt habe im vergangenen Jahr durchschnittlich vier gemeinnützige Organisationen unterstützt. Das seien weniger als im Vorjahr und deutlich weniger als noch vor zwei Jahren, so die Forscher.

An der Spitze stehen dabei die Hilfe für Kinder, die Bekämpfung von Krankheiten und die Unterstützung für Behinderte.

Das könne sich aber wieder ändern, sagt Abele, etwa wenn eine Katastrophe passiert. Dann würden die Menschen auch wieder andere Zwecke berücksichtigen.

Die Umfrage

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Das Forschungsinstitut GFS in Zürich befragte für den Spendenmonitor 2013 vom 2. Dezember 2012 bis zum 30. November 2013 im Auftrag von 33 gemeinnützigen Organisationen 1540 Menschen in der Deutsch- und Westschweiz zu ihrem Spendenverhalten und zum Image der Werke. Die repräsentative Befragung wird seit 1997 jährlich durchgeführt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Im letzten Jahr ist vermehrt auch einfach ohne speziellen Grund oder ganz einfach aus Grosszügigkeit gespendet worden, heisst es in der Studie. Das wichtigste Spendenmotiv bleibe aber vor allem der Solidaritätsgedanke. Rund 90 Prozent der Befragten fordern, dass die Spenden zur Ursachenbekämpfung eingesetzt werden und rund drei Viertel finden Spenden nur dann sinnvoll, wenn sie die Selbsthilfe zum Ziel haben.

Auch wer besonders gern und viel spendet, haben die Forscher herausgefunden: Am meisten Geld gibt aus, wer gut ausgebildet, über 65 Jahre alt ist und ein gutes Einkommen hat.

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