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Schweiz 150 Jahre Bischofskonferenz: Präsident ruft zu Einheit auf

Doppeltes Jubiläum: Die Schweizer Bischofskonferenz und das Hilfswerk Inländische Mission wurden beide 1863 gegründet – mit dem Ziel, das kirchliche Leben zu fördern. In Einsiedeln wurde unter dem Motto «Miteinander Kirche bauen» gemeinsam gefeiert.

Die Geschichte zeige, dass aus einem Kulturkampf ein konstruktives ökumenisches Miteinander werden könne, sagte der St. Galler Bischof Markus Büchel in seiner Predigt in der Klosterkirche Einsiedeln. Wo Menschen sich im Glauben in der Mitte versammelten, würden Grenzen überwunden. Büchel ist auch Präsident der Schweizer Bischofskonferenz.

Vier Treffen pro Jahr

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Die Schweizer Bischofskonferenz wurde 1863 in Solothurn gegründet. Ziel war eine einheitliche Führung der Bistümer und mehr kirchliche Disziplin. Mitte der 1960er-Jahre schrieb Rom die Errichtung von Bischofskonferenzen in allen Ländern vor. Heute treffen sich die 14 Mitglieder der Konferenz viermal im Jahr zu dreitägigen Sitzungen.

Er betonte die besondere Aufgabe der Bischofskonferenz für die Einheit der Kirche einzustehen – unter den Bischöfen, den Seelsorgenden oder den Gläubigen. Allein für diesen Zweck sei die Konferenz gegründet worden und bestehe bis heute.

Einheit gefordert

Das Jubiläum bot auch Anlass, um auf gegenwärtige und künftige Herausforderungen einzugehen. Vor dem Hintergrund der Kritik der katholischen Reformbewegung an der Kirchenleitung sagte Büchel, hinter manchmal heftigen Anfragen würden sich Nöte und Hilfeschreie verbergen. Diese dürften nicht überhört und nicht totgeschwiegen werden.  

Auch das Hilfswerk Inländische Mission feiert sein 150jähriges Bestehen. Das Hilfswerk war nach seiner Gründung dafür verantwortlich, dass in reformierten Gebieten auch eine katholische Seelsorge aufgebaut und Priester eingestellt werden konnten.

Leuthard fordert Herz und Engagement

Bundesrätin Doris Leuthard (CVP) nahm in ihrer Festrede Politik und Gesellschaft für ein «Miteinander» in die Pflicht. Wer in der Schweiz lebe, von dem werde ein weites Herz und Engagement für den Staat und die Gemeinschaft verlangt. Der Staat sei nicht bloss eine ökonomische Zweckgemeinschaft.

Weil das Tun an gemeinsamen Werten ausgerichtet sei, sei die Schweiz ein lebens- und liebenswertes Land, sagte die CVP-Bundesrätin. Diese Werte würden aber auch verpflichten, um auch in Zukunft religiöse Konflikte zu überbrücken, wirtschaftliche Ungerechtigkeiten auszumerzen und politisches Machtgehabe

einzudämmen.

 

Neben Gläubigen aus allen Landesteilen feierten in Einsiedeln zahlreiche Vertreter aus Ökumene, Staat und Politik sowie Repräsentanten des Heiligen Stuhls und Bischöfe aus den Nachbarländern mit der Inländischen Mission und den Schweizer Bischöfen.

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