Die Fusion im Kanton Glarus vor drei Jahren war historisch – mit Vorbildcharakter für die ganze Schweiz. Damals sind 25 zu drei grossen Gemeinden zusammengeschmolzen: Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd.
In finanzieller Hinsicht zahlt sich die Fusion aus: In seinem jüngsten Bericht weist der Kanton eine solide Vermögenslage der drei Glarner Gemeinden aus.
«Die kleineren Gemeinden stossen häufig an ihre Grenzen stossen», sagt Reto Steiner, der sich an der Universität Bern wissenschaftlich mit den Schweizer Gemeinden beschäftigt. «Sie haben finanzielle Probleme oder finden nicht mehr genügend Personal, um die politischen Ämter zu besetzen.»
Fusionen in Städten immer beliebter
Immer häufiger gibt es auch Fusionen in grössere Städte. Damit versuchen sich die Regionen national besser zu positionieren. Eine Strategie, die nicht immer aufgeht.
Freiburg zum Beispiel wollte mit den anliegenden Gemeinden Marly und Villars-sur-Glâne fusionieren, um zwischen Bern und Lausanne nicht zu verschwinden. Doch die kleinen Gemeinden fürchteten Steuerausfälle.
«Fusionen sind vor allem dann schwierig, wenn die finanzielle Leistungsstärke der beiden Gemeinden sehr unterschiedlich ist», sagt Experte Steiner. «Schwierig wird es auch dann, wenn die politischen Konstellationen unterschiedlich sind.»
547 Gemeinden verschwunden
Im Jahr 2000 zählte die Schweiz noch 2899 Gemeinden. Am 1. Januar 2014 sind es noch 2352 Gemeinden – oder anders ausgedrückt: 547 Schweizer Gemeinden sind seither verschwunden. Der Trend zu Gemeindefusionen hält ungebremst an.